Baronie Tommelsbeuge

NOR-III-05 Baronie Tommelsbeuge

Tommelsbeuge

Wappen
Karte des Lehens

Lage des Lehens
Gelegen an der Grenze zu Albernia, begrenzt im Westen und im Süden durch den Tommel.

Gelegen an der Grenze zu Albernia, begrenzt im Westen und im Süden durch den Tommel.

Status: bespielt
Kontakt: Bösalbentrutz

Das Land und die Leute

Die jüngere Geschichte Tommelsbeuges ist eine recht tragische. Vor rund einhundert Götterläufen wütete hier eine Krankheit, der gut die Hälfte der Landbevölkerung zum Opfer fielen. Hunderte Geschichten gibt es heute über jene Schreckenszeit, in der die sogenannten Zorganpocken unser schönes Tommelsbeuge heimsuchten, denn jede Familie weiß auch heute noch aus mündlichen Überlieferungen eine zu erzählen. Nur sehr langsam konnte sich Tommelsbeuge daraufhin von den Zorganpocken erholen, waren doch viele Dörfer und Gehöfte verwaist. Selbst vor den Göttern geweihten Orten, wie der Abtei Gänsehof, hatte die schreckliche Krankheit nicht Halt gemacht und ließ das Kloster schließlich verlassen zurück – wenige Monde vor der Niederschrift dieses Werkes wurde die Abtei auf Geheiß Seiner Hochgeboren Geribold von Fischwachttal wieder in die Gemeinschaft eingegliedert und soll nun wieder aufgebaut werden. Viele Mythen hatten sich um das ehemalige Kloster gerankt, von denen, so munkelt man, nicht alle an den Haaren herbeigezogen gewesen sein sollen.

Anders sieht es auch heute, mehr als zehn Dekaden später, noch mit der Wüstung Weitenfeld aus, die bis heute Bestand hat und in die sich niemand wagt - außer eventuell ein paar Halbstarken aus dem Umland, die sich und ihren Freunden ihre Tapferkeit - wobei ‘Männlichkeit’ treffender wäre - beweisen wollen. Es stellt sich an dieser Stelle die Frage und man möge sie mir verzeihen, warum vorrangig junge Männer sich mit geradezu fanatischem Eifer und ohne jeden Grund in gefährliche Situationen begeben, nur um sich im Nachgang dafür auf die Schultern zu klopfen, dass man es überlebt hat? Eine Frage, die an dieser Stelle nicht beantwortet werden soll, aber dennoch zum Denken anregt, wie ich finde…
Nun bin ich bereits nach den ersten Seiten der Niederschrift abgeschwiffen. Nun ja, eventuell wird dieses Werk ein paar mehr Seiten umfassen, als ursprünglich geplant. Also hurtig voran mit der Beschreibung unseres schönen Tommelsbeuges.

Bis heute ist Tommelsbeuge dünn besiedelt, wenn auch die Bevölkerung wieder deutlich angewachsen ist. Die weiten, grünen und bisweilen fruchtbaren Flächen werden zum Anbau von Getreide, Gemüse und Feldfrüchten genutzt, die Wälder liefern Brenn- und Bauholz, Kräuter und Felle. Die Flüsse der Baronie, Fisch und die an an ihnen errichteten Meiler, Kohle. So mag die Baronie eine jüngere Geschichte voller Trauer und Tod erzählen, doch ist sie heute nicht viel mehr als genau das - Geschichte. Die Tommelsbeuger sind Fährnis gewohnt, ob sie nun Goblins, brutale Winter, Krieg oder eben Zorganpocken heißen mögen und der heutige Zustand der Baronie legt Zeugnis darüber ab, dass man sich hier durch nichts und niemanden die Freude am Leben und der Gemeinschaft nehmen lassen wird.

Ich habe einen älteren Herrn gefragt, wie er Land und Leute beschreiben würde, denn ich glaube, dass dies im Kern jemand, der sein Leben hier gelebt und gearbeitet hat, viel besser erfassen kann, als ich das als Burgbewohner und Schriftsteller vermag. Ich habe seine Worte - dies vermag dann nun wiederum ich besser - in schönere und zugegeben auch verständliche Worte gekleidet:
"In Tommelsbeuge sind wir ein zäher Haufen, das lässt sich nicht leugnen. Die Leute hier sind hart im Nehmen, arbeiten vom Morgengrauen bis zur Dämmerung. Die Winter sind lang und bitter, und das Leben ist rau, doch wir geben nicht auf. Jeder hat seine eigene Art, mit dem Schicksal umzugehen – sei es mit einem Lachen, einem trüben Blick oder einem kräftigen Schlag mit der Axt. Die Krankheit vor hundert Jahren hat uns gezeichnet, aber wir sind daraus hervorgegangen, stärker und entschlossener denn je. Die Jäger und Holzfäller, die Bauern und Handwerker, sie alle haben ihren eigenen, unverwechselbaren Charakter – stark, tapfer, treu und oft von einer tiefen, stillen Entschlossenheit geprägt. Manchmal wirkt es, als hätten wir das Leben in seinen allernotwendigsten Formen gelernt – und wir sind bereit, es auf unsere Weise zu leben."
Mehr muss man dazu eigentlich gar nicht mehr schreiben, oder? Welcher Tommelsbeuger wäre nicht stolz, so etwas über sich zu lesen?

Die Tommelbrücke

Natürlich sind Burg Fischwacht, die Residenz seiner Hochgeboren Geribold von Fischwachttal, Burg Eberbach, die die Familie derer von Eberbach - und damit auch mich, den Autoren dieses Werkes - beherbergt, der Marktflecken Tommelsbrück, der sich eng an die Baronsburg anschmiegt sowie der Tempel der immerwährenden Ruhe bedeutsame Bauwerke voller Geschichte, erzählen sie doch jedes auf ihre Weise ein Stück tommelsbeuger Vergangenheit. Doch hat keines von ihnen den Verlauf der kürzeren Historie so sehr beeinflusst wie die Fertigstellung der Tommelbrücke im Jahre 1020 BF. Die vairninger Barone hatten dafür den Auftrag gegeben und mit ihr die erste, auch für Fuhrwerke nutzbare Brücke errichtet. Zur damaligen Zeit entstand leichter Zwist zwischen den beiden Baronien, muss doch seitdem die tommelsbeuger Seite Brückenzoll an die findigen Vairninger entrichten, der aber mittlerweile längst beiseite gelegt worden ist, musste doch auf Grund der Tatsache, dass für Transporte jedweder Waren die Reichsstraße genutzt und auf Furten und weite Umwege verzichtet werden konnte, schließlich auch der Letzte die Nützlichkeit der Tommelbrücke anerkennen.

Die Girswälder

Ich werde zwar in den weiteren Kapiteln dieses Werkes auf die einzelnen Wälder und Flüsse eingehen, möchte aber für die Girswälder eine Ausnahme machen und sie hier beschreiben, ohne ihnen später ein eigenes Kapitel zu widmen.
Die Gründe hierfür liegen zunächst einmal in seiner Lage, denn die Girswälder erstrecken sich neben Tommelsbeuge noch über die Baronien Ambelmund und Vairningen. Innerhalb des Waldes hat man auf die Setzung von Grenzsteinen verzichtet, wofür es eine überderische Erklärung gibt:
Einst soll einer der tommelsbeuger Barone - welcher ist nicht überliefert - versucht haben, vermittels der Grenzsteinsetzung sein Herrschaftsgebiet von dem der anderen abzugrenzen. Auf wundersame Weise verschwanden die Steine allerdings kurzerhand und tauchten entweder gar nicht mehr oder aber an ganz anderer Stelle wieder auf. Dieser Vorgang wiederholte sich genau so oft, wie der damalige Baron versuchte, sein Territorium abzustecken. Die ohnehin recht feenfeindlich eingestellten und gleichsam durchaus dem Aberglaube zugewandte Tommelsbeuger sahen darin recht schnell einen Fluch der Feen. Dieser Glaube machte schnell die Runde und drang auch an des Barons Ohr, der infolgedessen, angeblich seines Volkes zuliebe, alle weiteren Versuche, die Grenzen seiner Baronie abzustecken, unterließ. Seitdem hat es keiner der Barone gewagt, neue Versuche zu unternehmen.

Ein weiterer Grund für die nur grobe und sich hauptsächlich auf mündlichen Überlieferungen von Geschichten und Mythen stützende Beschreibung der “Girsen”, wie sie von den Tommelsbeugern genannt werden, ist die Tatsache, dass ich nicht sonderlich erpicht darauf bin, den Wald zu erkunden.
So soll sich im Inneren des Waldes der Girsstein, ein Kultplatz eines Hexenzirkels befinden. Man munkelt weiters von einer Nymphenburg, ein von Nymphen bewohntes Heiligtum des Launenhaften im vairninger Teil des Waldes. Da, wie erwähnt, nicht immer klar ist, in welcher Baronie man sich befindet, wenn man durch die Wälder streift, ist auch der oftmals gut gemeinte, aber doch recht nutzlos daher kommende Hinweis: “Dann bleib doch immer tommelsbeuger Teil” nicht sonderlich hilfreich.
Letztlich passt in diese Reihe auch die Burgruine Gisbingen, ein Relikt längst vergangener Praiosläufe. Damals, noch vor den Priesterkaisern, herrschte das Freiherrngeschlecht derer von Gisbingen über die Lande Vairningens. Als das Haus wegen Ketzerei entmachtet wurde, kam es auch zur Aufspaltung seiner Lande, wobei das langgestreckte Tal zum Tommel scheinbar willkürlich mittig geteilt und auf die beiden angrenzenden Baronien verteilt wurde. Die Stammburg des Freiherrngeschlechts fand sich also unvermittelt im Territorium des Nachbarn wieder, wo sie seitdem sich selbst und damit dem Verfall überlassen wurde, sodass heute nur noch wenige Grundmauern erhalten geblieben sind.

Nun, da in meinen Augen hinreichend beschrieben ist, dass Tommelsbeuge ein wunderschöner Ort zwischen bisweilen dominanter Natur, unerschütterlichen Menschen, Mythos und Geschichte ist, möchte ich mich in den nachfolgenden Kapiteln der tommelsbeuger Natur ein wenig genauer widmen.

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Auszug aus "Zwischen Dörfern und Burgen: Eine Entdeckungsreise durch Tommelsbeuge" von Rahjaehr


Der Hof und seine Ämter

Hofhaltung und Ämter der Baronie Tommelsbeuge

Zusammenfassung

Geschichte

Chronik der Baronie Tommelsbeuge

Offizielle Quellen

Baronien der Landtgrafschaft Gratenfels
Herzoglich ArranedBaronie NablafurtBaronie SchnakenseeBaronie AmbelmundBaronie TommelsbeugeBaronie VairningenBaronie FirnholzBaronie UrbeltorBaronie KranickStadt GratenfelsGrafenmark GratenfelsBaronie RickenhausenBaronie WitzichenbergBaronie SchweinsfoldBaronie RiedenburgBaronie SchwertleiheBaronie GalebquellBaronie Orgils HeimBaronie BergGräflich PaggenauBaronie WolfssteinBaronie LudgenfelsBaronie MeilingenBaronie Trappenfurten Wappen Gratenfels