Gut Gräflich Bösalbentrutz

Nor-III-05-J1 Gut Gräflich Bösalbentrutz

Wappen Gräflich Bösalbentrutz

Wappen
Karte des Lehens

Lage des Lehens
Junkergut in der Baronie Tommelsbeuge

Junkergut in der Baronie Tommelsbeuge

Status: bespiielt
Kontakt: Bösalbentrutz

Ich denke es ist in diesem Kapitel angeraten, der Beschreibung dieses wunderbaren Landstriches eine Erläuterung voranzustellen. Eine Erläuterung darüber, dass ich, der Autor jenes Werkes, das Ihr nun in Händen haltet und im Begriff seid zu verschlingen, in Gut Gräflich Bösalbentrutz geboren und aufgewachsen bin. Natürlich könnte ich deshalb sicherlich einige Dutzend Seiten über die Landschaft füllen, die mir Heimat und ans Herz gewachsen ist. Doch werde ich mich mäßigen und in Bescheidenheit üben, um diesen Text nicht über Gebühr lang werden zu lassen.


Am Besten wird es aber sein, ich beginne einfach, bevor meine einleitenden Worte bereits die Gebühr überschreiten, nicht?

Verwaltet wird das Gut derzeit von der gräflichen Vögtin Irminella Ermine von Eberbach und ist, der Name verrät es ja bereits, ein Grafengut inmitten der Baronie Tommelsbeuge. Oft zum Grimm und selten zum Frommen des Barons, der mit dem gräflichen Vogt - dieser wechselt gelegentlich, wobei mir an dieser ein „die Zwölfe mögen es noch ein wenig bewahren“ gestattet sei - mal besser, mal schlechter zu Schlage kommt.
Abgesehen davon, dass eine Straße durch das Lehen führt, hat es organisatorisch nichts mit der Baronie Tommelsbeuge zu tun.

Gräflich Bösalbentrutz liegt in einer Landschaft, die dominiert wird von sanften Hügeln und Wäldern und es gibt, abgesehen von Burg Bösalbentrutz, nur wenige vereinzelte Waldbauern, deren Gehöfte sich über das gesamte Lehen verteilen. Ansammlungen von mehr als einem halben Dutzend Gebäuden sucht man bisweilen vergeblich. Im ganzen Lehen leben gerade mal rund zweihundertachtzig Menschen, wobei hier bereits die zehn auf Burg Bösalbentrutz stationierten landgräflichen Gardisten mitgezählt sind.

Insgesamt ist Bösalbentrutz damit sprichwörtlich überschaubar, buchstäblich allerdings aus eben erwähntem Grund allerdings nicht. Doch nicht nur die hügelige Landschaft macht das gräfliche Lehen ein wenig unübersichtlich, auch die dezentral organisierten, meist nur in Familien zusammenlebenden Waldbauern tragen dazu bei, dass mein schönes Heimatland ein wenig… nun ja… unorganisiert wirkt. Was es eventuell auch ist – zumindest was die Organisation der Waldbauern untereinander angeht. Die von Außenstehenden uns Bösalbentrutzern nachgesagte Desorganisation hindert die Menschen aber nicht daran, der monotonen Landschaft das Notwendigste abzutrotzen.
Hierunter fallen Brennholz, das mitunter in Köhlerhütten verkohlt wird, Beeren und Kräuter und kleines Wild. Irminella Ermine von Eberbach hatte erlassen, dass eine jede Waldbauernfamilie zweimal innerhalb eines Mondlaufes legitimiert ist, Wild zu erlegen, das kleiner war als ein Fuchs. Hierunter fallen beispielsweise Rotpüschel und die etwas selteneren Fasane, die eine Delikatesse darstellen und nur während der Fasansaison erlegt werden dürfen.1
Handelsgüter des Lehens sind Holz, Kohle, Felle und Obst, das hauptsächlich von wildwachsenden Früchten und einem Apfelhain auf Burg Bösalbentrutz stammt. Weizen muss größtenteils importiert werden, gibt es einfach nicht ausreichende Freiflächen, um sinnvoll Ackerbau betreiben zu können – der Leser erinnert sich an die hügelige Landschaft?

Während des Frühlings und des Sommers reitet die Familie derer zu Eberbach², begleitet von wechselnden Gästen, aus und bläst zur Jagd.
Anlässlich dazu gibt es am Folgetag ein Volksfest, zu dem alle Einwohner Gräflich Bösalbentrutz' eingeladen sind, sich das Fleisch, das am Jagdtag von den Hohen Herren nicht verspeist wurde, an langen Tafeln einzuverleiben.
So kennt man sich untereinander in Gräflich Bösalbentrutz und die "Bösalbentrutzer Vespertage", wie sie von den Einheimischen genannt werden, sind zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens hier geworden und sind durchaus über die direkten Grenzen hinweg bekannt.

Ob der direkten Grenze mit Albernia und den guten Handelsbeziehungen, die man pflegt, ist die jährlich im Peraine stattfindende Warenschau albernischer Händler im Hof der Burg Bösalbentrutz das Schauspiel des Jahres.
Hier werden, neben allerlei Nahrungsmitteln wie Gemüse und Obst sowie Backwaren auch Glücksbringer und Fetische an die Bösalbentrutzer gebracht, die findige, manche würden sagen, halsabschneiderische Albernier entworfen hatten, um die Angst der Menschen vor den Schwarzfeen auszunutzen. Angeblich sind die Amulette gesegnet, ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass das nicht für alle gilt. Da die tatsächlich gesegneten aber eine nicht von der Hand zu weisende Wirkung haben, ist die Nachfrage nach den Amuletten ungebrochen hoch.

Die Angst vor den Feen speist sich aus der unmittelbaren Nähe zum Farindelwald, der bis an die Ufer des Tommels heranreicht und mit ihm auch der Glaube an die Feenwelt mit der Herrin Farindel. Generell wird das Feenvolk skeptisch betrachtet, vielerorts eher für alle Unglücke und Missgeschicke verantwortlich gemacht. So beschuldigt man sie noch heute, für den Ausbruch der Zorganpocken verantwortlich zu sein, die in ganz Tommelsbeuge gar grässlich wüteten und große Teile der Bevölkerung qualvoll dahinraffte.

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1 Die Vögtin hatte den Waldbauern das Jagdregal auf Niederwild gegeben, da die Überwachung und Verfolgung von Wilderei in ihrem Lehen de facto unmöglich waren. Auf diese Art wollte sie einerseits erreichen, dass nicht jeder Waldbauer auf die Idee kam, Wilderer zu betreiben, sondern diese, erfreut über diese Legitimation, den legalen Weg der Fleischbeschaffung beschritten. Andererseits sollte so die Judikation entlastet werden, trudelten vor dem Erlass beinahe täglich Hinweise auf Wilderei an ihr Ohr. Seit Inkrafttreten hat die Wilderei tatsächlich aufgehört – zumindest gibt es keine Meldungen mehr. Eventuell liegt es aber auch daran, dass sich, wenige Monde nach Inkrafttreten des Erlasses, der Firungeweihte Firutin in den Wäldern niedergelassen hatte.

2 Sicherlich weiß der geschätzte Leser, dass ich Teil der Familie Eberbach bin, für all‘ jene, die es bis eben noch nicht wussten, rufe ich ein lautes : Tada! Und bitte den Erleuchteten sich dabei einen Fanfarenstoß vorzustellen!
Bei den Jagden war ich demnach dann und wann zugegen, bis auf ein einziges Mal aber eher als Beobachter, denn als tatsächlicher Jäger – immerhin hätte ich bei meinem ersten, kläglichen Jagdversuch beinahe einem der Jagdhelfer einen Pfeil in den Rücken gejagt.

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Auszug aus "Zwischen Dörfern und Burgen: Eine Entdeckungsreise durch Tommelsbeuge" von Rahjaehr

Zusammenfassung

  • Name: Gut Gräflich Bösalbentrutz
  • Lehensherr/in: Vögtin Irminella Ermine von Eberbach für den Baron von Tommelsbeuge
  • Wappen: Auf Silber eine rote Burg in verwechselten Farben im Wellenschnitt gespalten
  • Residenz: Burg Bösalbentrutz
  • Wichtige Familien: Haus Eberbach
  • Einwohner: 270
  • Zwerge: unbekannt
  • Hauptort: keiner
  • Siedlungen: In Gut Gräflich Bösalbentrutz gibt Ansammlungen mehrerer Waldbauernhäuser, die zu kleinen Gemeinschaften gewaschen sind. Da es sich dabei allerdings um keine Siedlungen im landläufigen Sinne handelt, tragen sie keine Namen.
  • Burgen und Schlösser: Gräfliche Burg Bösalbentrutz
  • Untergeordnete Lehen: keine
  • Tempel: keine
  • Landschaften: Hochmoor, Wald
  • Gewässer: Tommel
  • Besonderheiten: Grenze zu Albernia (und wie man munkelt auch zum Feenreich), die Wacht der Bösalbentrutzer gegen die Finsterfeen jedenfalls soll deutlich mehr sein als bloßer Aberglaube.

Geschichte

Chronik Gut Gräflich Bösalbentrutz

Offizielle Quellen

Baronien der Landtgrafschaft Gratenfels
Herzoglich ArranedBaronie NablafurtBaronie SchnakenseeBaronie AmbelmundBaronie TommelsbeugeBaronie VairningenBaronie FirnholzBaronie UrbeltorBaronie KranickStadt GratenfelsGrafenmark GratenfelsBaronie RickenhausenBaronie WitzichenbergBaronie SchweinsfoldBaronie RiedenburgBaronie SchwertleiheBaronie GalebquellBaronie Orgils HeimBaronie BergGräflich PaggenauBaronie WolfssteinBaronie LudgenfelsBaronie MeilingenBaronie Trappenfurten Wappen Gratenfels