Briefspiel/Briefspielleitfaden

Briefspielleitfaden

Der Briefspielleitfaden ist ein roter Faden für das Spiel in den Nordmarken und definiert einige Rahmenparameter dafür. Er bietet eine grobgerasterte Übersicht über die Start und Abwicklung von Briefspielabenteuern, irdischen und aventurischen Hintergrund. Darüber hinaus unterstützen euch eure Neuspielermentoren - diese können, dürfen und sollen zu allen Themen gelöchert werden, die beim Start in den Nordmarken auftauchen. Bei Änderungs- und Erweiterungswünschen zum Briefspielleitfaden kontaktiert den Kanzler.

Irdisches

Ziel des Spiels

Im Gegensatz zum Tischspiel steht beim Briefspiel nicht das Lösen einer vom Spielleiter vorgegeben Geschichte als Ziel. Zweck des Briefspiels in den Nordmarken ist es, zusammen schöne und spannende Geschichten zu erzählen, die Region zum Leben zu erwecken und dabei eine gute Zeit zu haben. Der Weg ist das Ziel.
Das Spiel ist ein gleichberechtigtes Mit- und kein Gegeneinander.
In den Texten wiegen eine dichte Atmosphäre und stimmungsvolle Charaktere schwerer als auf Effektivität getrimmte Spielerfiguren oder -Lehen. Dabei schwankt das Spiel zwischen den beiden Polen Bauerngaming und Powergaming mit Tendenz zu ersterem. Beides hat seinen Reiz, wie bei jedem guten Gewürz gibt es jedoch von beidem zu viel des Guten. Die Details zum Umgang miteinander und Freiheiten und Grenzen der Spielgestaltung regelt die Briefspieletikette.

Verwendete Medien

Geschichten werden primär über Kollabdokumente (z.B. googledocs oder datenschutzfreundliche Alternativen) geschrieben. Googledocs sind dabei so freigegeben, dass zur Bearbeitung kein Googlekonto bzw. Anmeldung notwendig ist. Achtet darauf, dass ihr dort keine Mailadressen hinterlegt (@XYZ ...) und nicht zu viele personenbezogene Daten streut.
Unser Stammtisch am 12. jedes Monats läuft über Discord, für irdische Push-Nachrichten (Informationen über Cons, technische und organisatorische Informationen) verwenden wir eine Mailingliste.
Die Nordmarkenwiki ist die Plattform für Hintergrundbeschreibungen, Materialsammlung und Geschichten, der Greifenspiegel als Ingame-Zeitung wird ebenfalls in der Wiki veröffentlicht, die Artikelsammlung hierfür ist ein Kollabdokument.
Das Spielerverzeichnis (Adelscalendarium) listet die Kontaktdaten der Mitspieler auf und ist ein klassisches offline-Worddokument.
Der Irdisches/Nordmarken-Kosch-Konvent_(NKK) ist das jährliche Spielertreffen der Nordmarken, darüber hinaus gibt es unregelmäßig von den Spielern organsiierte offline oder online-Spielrunden.

Spiel in Googledocs / Synologydocs

Achtet darauf, dass in gemeinsamen Dokumenten die Veröffentlichungszustimmung im Dokument hinterlegt ist. Die Archivierung des Dokuments erfolgt mindestens durch den Initiator, dieser achtet auch darauf, dass er die Veröffentlichungszustimmung in der Wiki im Zweifelsfall nachweisen kann. Beim Einstellen von Geschichten in der Wiki gebt bitte immer die Autoren (Wikiusername reicht) und bei hochgeladenen PDFs die Autoren im Kommentar an. Beachtet die Briefspieletikette bezüglich Absprachen zwischen den Spielern (wer darf in welchen Texten was ändern? Was sind die Standardregeln - und wie kommuniziere ich Abweichungen?). Das Briefspiel ist ein kreatives Schreibspiel und Rollenspiel per Text mit anderen. Teilweise gibt es für Geschichten einen SL, oft aber ist es nur ein freier Sandkasten, in dem der Hintergrund durch einen Initiator (üblicherwiese die Person, die zum Briefspiel einlädt) skizziert wird.

Organisationsstruktur

Welche Entitäten gibt es im Briefspiel, was sind ihre Funktionen - und was passiert, wenn ich sie beschwöre?
Der Kanzler ist grob gesagt der Spielleiter der Prvoinz, gibt das Hintergrundsetting vor, betreut die NSCs (siehe Briefspieletikette) und bildet die Schnittstelle zur Redaktion. Bei Streitfragen hat er Entscheidungsbefugnis.
Darüber hinaus gibt es Betreuer für verschiedene Aufgabenbereiche. Jeder Neueinsteiger bekommt einen Mentor an seine Seite gestellt, der ihn beim Erstellen von Spielerfigur, Familie und Lehen hilft und als Ansprechpartner für alle Fragen und erster Spielpartner unterstützt.
Ein Spielleiter ist die Person, die eine Geschichte anbietet und betreut. Im Gegensatz zum Spiel am Tisch steht üblicherweise keine Aufgabe für eine Heldengruppe, sondern die Interaktion der meist Adligen Spielbeteiligten im Vordergrund, der Spielleiter ist derjenige, der die Leinwand zum Bemalen zur Verfügung stellt - führt aber nicht zwangsläufig den Pinsel oder bietet eine komplette Rundumbespaßung an.
Die Briefspiel-Spezialbegriffe und Abkürzungen findet ihr im Abkürzungsverzeichnis.

Welche Quellen gelten?

Es gelten die Regionalbeschreibungen und Regelwerke von Ulisses (DSA 2 - 5), der Aventurischer Bote, sowie der Greifenspiegel und die Nordmarkenwiki. Hauptsächliche Hintergrundbände von Ulisses sind für die Nordmarken Am Großen Fluss (vergriffen), Die Flusslande, Wege der Götter, Wege der Helden und Wege des Schwertes, bzw der Entsprechungen von DSA5. Dies bedeutet nicht, dass ihr diese zwingend für das Briefspiel gelesen haben müsst - sie bieten aber bei Interesse tiefergehende Hintergrundinformationen und die Setzungen in der Wiki fußen auf diesen Quellen.
Wir behalten uns vor, ob veröffentlichte Abenteuer und Romane im Briefspiel gelten beziehungsweise thematisiert werden. Wir sehen uns als eigenen Rollenspiel"kreis" ähnlich eines P&P-Tisches an und beschließen eigenständig, ob die offiziellen Veröffentlichungen von Abenteuern tatsächlich in der "Briefspielgruppe der Nordmarken" gelten.

Inspirationsquellen

Inspirationsquellen über die DSA-Regelwerke hinaus können Fachliteratur und Filme sein. Die Nordmarken lehnen sich zeitlich an das Hoch- und Spätmittelalter an, örtlich an das Herzogtum Burgund, das Herzogtum Schwaben, die Gegend um den Oberrhein und Südwestdeutschland ungefähr in den Grenzen Württembergs und Baden, die Berge tragen Züge des rheinischen Schiefergebirges, der Schwäbischen Alp, der Alpen und der Karpaten.
Sprengt dabei bitte nicht den Fantastikrahmen der DSA-Hintergrundbände - weder sind die Nordmarken eine reine Mittelaltersimulation, noch ein High-Fantasy-Setting. Auch für den Aufbau einer Handelssimulation taugt der Hintergrund von DSA wenig. Für die Einschätzung des ungefähren Finanzrahmens eines Lehens hilft der Lehensabrechnungsbogen. Die Übernahme einzelner Aspekte zur Inspiration ist super, direktes Plagiat von Film- oder Literaturvorlagen oder Romanhelden nicht.

Wie starte ich ein Briefspiel

Wie geht's weiter, wenn SC und Lehen skizziert sind und der Neuspielerplot vorbei ist?
Dazu empfielt sich ein Blick ins Adelscalendarium, um bespielte Nachbarn zu lokalisieren. Eventuell habt ihr während des Neuspielerplots auch schon Kontakte zu anderen Spieler und deren SCs geknüpft und könnt daran anbinden. Überlegt euch einen Plot (z.B. eine Einladung zum Essen / zur Jagd / zum Ausritt / zu einem Fest oder einem Götterdienst), zu dem ihr die Nachbarn / Bekannten einladet, und beschreibt dieses dann mit ihnen zusammen. Dankbare Gesprächsthemen sind Familienverbindungen - vielleicht mögt ihr ein Familienmitglied unter die Haube, in Pagenschaft oder zu einer guten Beschäftigung an einen anderen Hof bringen - oder eure Gäste haben Ambitionen in diese Richtung.
Für ein anfängliches Spiel reicht das vollkommen aus - meist entwickeln sich weitere Themen von ganz allein. Durch diesen Plot beschreibt sich euer Gut im fließenden Spiel - nach der ersten Einladung von Standesgenossen wird die Residenz eures SC ganz sicher mehr Beschreibung haben als zuvor.
Haltet euren ersten Plot klein. Briefspielgeschichten neigen dazu, sich auszudehnen - und es ist absolut kein Problem, an einem aventurischen Tag mehrere irdische Wochen zu schreiben.
Weitere Möglichkeiten für ein erstes eigenes Briefspiel ist es, eine Anfrage nach Mitspielern im schwarzen Brett zu verlinken, oder dort platzierte offene Anfragen per inneraventurischem Brief eures SCs an den SC des Einstellers zu beantworten. Überhaupt ist ein Briefroman immer eine gute niedrigschwellige Gelegenheit, mit anderen SC in Kontakt zu treten.

Beispiel für einen Briefroman ist dieser Briefwechsel.
Beispiel für eine Einstiegsgeschichte ist diese Suche nach einem Hofkaplan, die Amtseinführung eines neuen Hofmitgliedes oder das Zusammentreffen zweier Nachbarn.

Aventurisches

Lehen und Dörfer

Die Zahl der Dörfer und Weiler pro Lehen ist bei Neuspieler-Lehensvergaben üblicherweise (als Anzahl xW6 bzw. xW10) vorgegeben und hängt sowohl an der Lage des Lehens als auch der Einwohnerzahl. Die Wx-Angabe bedeutet nicht, dass dies ausgewürfelt werden muss (könnt ihr tun, müsst ihr nicht), sondern dass in diesem Rahmen die Zahl festgelegt werden kann.
Handwerker im Dorf sind üblicherweise Dinge, die im Dorf für den Alltagsbedarf dauerhaft benötigt und nicht von den Bauern im Nebenberuf selbst gefertigt werden können. Als Sonderform (und darum nicht fest im Dorf ansässig) gibt es die [Störer].
Wenn ihr eure Handwerker festlegt, orientiert euch an den dörflichen Handwerkern (Recherche im Internet bietet hier viele Inspirationsquellen), und verzichtet auf Sonderhandwerker (wie Feinschmiede, Gemmenschneider, Seidenweber, Waffenschmiede oder Plattner). Diese finden sich üblicherweise in den großen Städten. Wenn ihr Abweichungen von dieser Regel in euren Dörfern platzieren möchtet, sprecht dies mit dem Baronsspieler, wenn dieser nicht existiert, mit dem Kanzler ab.
Hintergrund zu Dörfern und Märkten findet ihr in Ritterburgen und Spelunken.
Ein 'Dorfbaukasten' ist in Das Handbuch für den Reisenden in der DSA2-Box 'Die Kreaturen des Schwarzen Auges' enthalten.

Markt und Stadt hängen an der Rechtevergabe durch den Lehensinhaber, manche Rechte dürfen nur vom Hochadel vergeben werden. Für die Vergabe eines Stadtrechts ist irdisch vorab die Absprache mit dem Kanzler notwendig, Märkte kann jeder Spieler selbst setzen. Tut dies mit Maß und Ziel - als Richtschnur: maximal ein Markt in einem Niederadelsgut (die meisten Lehen haben keinen), Städte sind nochmals deutlich seltener und auch nicht in jeder Baronie zu finden. Bedenkt, dass Städte nicht nur Vorteile, sondern auch ganz massive Nachteile für einen Lehensherrn mit sich bringen.



XXXX Ab hier weiter am 12.10.24 XXX

- Lebenserwartung und Geburtenrate

  • Das Wissen (Regelwerke?) einer groben mittleren Lebenserwartung (inkl. Kindstoten, Feldzügen und Überalterungen durch viel zu viele Wunderheilungen) läßt die Häufigkeit und damit Besonderheit/Feste von Geburten und Beerdigungen im Lehen abschätzen. (Garstenborn)


- Tempel und Schreine Wieviel und welche? Sind üblicherweise vorab festgelegt.

  • Möglichkeit ungeweihter Andachtsorte erwähnen? (Dann braucht es evtl. weniger Tempel/Schreine.) (Dario)


- Anzahl Priester pro 100 Einwohner (von - bis) Vorschlag: analog zu Magiern. Diskutiert am 12.9.: 1 Geweihter auf ca 75 Einwohner (oder weniger, wenn gewünscht).

Alternativ: hat jemand eine Quelle in den Regelwerken zur Häufigkeit von Geweihten?

  • Laiendiener ("Akoluthen") erwähnen? Gute Alternative zu (zu) vielen Geweihten. (Dario)


- Anzahl Magiebegabte pro 100 Einwohner

  • (von - bis) / laut WA 1 von 150 / Quelle: Compendium Salamandris S. 8
  • davon 1/3 bis 1/4 (also 1/450 bis 1/600) würde es entweder bis zum Vollmagier oder Volldruiden oder Vollhexer etc. schaffen? (Garstenborn, der sich fragt, wie oft ein Magiebegabter in seinem Lehen geboren wird)


- Familienmitglieder Was kostet mich die Meute und wie bunt soll's / kann es werden? Warum legt der Kanzler Veto ein, wenn ich 15 Kinder (jedes einer Gottheit geweiht + 1 Magier + 1 Ritter) setzen möchte? (Achtung - das war Ironie! Schon Geweihte zweier Götter pro Familie sind enorm (und oft zu) viel - überlegt euch, ob die Familie dies braucht und bedenkt die absolute Seltenheit von Geweihten gesehen auf die Gesamtbevölkerung).

  • Überlegen: reicht nicht ein Laiendiener (Akoluth), oder läßt sich Nähe zu einem bestimmten Gott nicht anders ins Spiel bringen? (Dario)
  • Traviabund unter Verwandten: was ist legal und eventuell denoch ehrenrüchig für Adelige, Ritter oder die Herkunft potentieller Pagen.

- Einnahmen ... Plausible und weniger plausible Geldquellen, Möglichkeiten, Beschränkungen und NoGos. Lehensberechnungsbogen - Wirtschaftssimulation mit Krücken

- ... und Ausgaben

Umsonst ist Gevatter Borons Segen - und der kostet das Leben


- Glaube und Götter Ordnung durch Ungleichheit (Standespyramide), Götter des Adels, Hauptgottheit pro Familie (und Abweichungen), Pantheon wird als Gesamtheit verehrt, auch wenn das SC-Herz an Aspekt A hängt, Familiengottheit B ist und es im Dorf nur einen Tempel von D gibt (Spannungsfeld = gute Motivationsquelle)

- Selbstverständis und Verpflichtungen des Adels Erbrecht, Standesbewusstsein, Lehenspyramide
Sorgepflicht gegenüber Untergebenen (Dario)
Link zur Adelsseite

- Rechte und Pflichten - und der Umgang mit den Standesgenossen (Landfrieden / Duellrecht, Koexistenz und Fehde, Heiratspolitik und Knappenvergabe) Ehre, Aufgaben und Pflichten, Gefolgschaft gegenüber dem Lehensherr, Schutz gegenüber den Lehnsnehmern.

- Hintergrundverzahnung Welches Setting passt in Nordgratenfels - welches in Elenvina?

- Mustergutbeschreibung ? - Problem skalierung -

Maße, Gewichte, Zeiten, Götter, Geld Zusammenstellung auf einer Seite (1 x A4)

- Mut zur Lücke im Lebenslauf, Stammbaum und Lehen - > ergibt Optionen für später, zu viel vordefiniert ist ein starres Korsett, das spätere Verbindungen / Plotaufhänger verhindert.


- Es lebe die Unordnung! Probleme im Gut, Räuber & Feinde sind für gute Geschichten wichtig. Ein perfekt aufgeräumtes Lehen ist super für den Belehnten - und richtig übel für Geschichten. Unperfektheiten zulassen und fördern, bei SC ebenso wie im Gut. Maß und Ziel - aber insgesamt als wichtigen Punkt im Auge behalten. Behaltet im Auge, dass gute Geschichten dadurch entstehen, dass Dinge klärt und Probleme gelöst werden müssen. Vermeidet die Aufstellung von 1-Mann-Armeen und Figurenenkonstellationen in einer Spielerhand, die ein komplettes Problemlösungsteam abdecken. Startet nicht mit fünf Figuren gleichzeitig (pro Spieler) in eine Briefspiel, die dann einen großen Teil der Screentime für sich reklamieren.