Blaue Pflugschar und steigender Rappe


Blaue Pflugschar und steigender Rappe

Haus Markartshof und das Edlengut Rappach Eine Briefspielgeschichte von Rappach.

Ein Traum wird unverhofft wahr

Ort

Hof Gut Hasengras
Die Residenz des Vogtes Jast Godehard von Schleiffenröchte, das Schloss Hasenfeld nahe Dorf Altmauern.

Zeit

Hesinde 1045 BF

Personen

Ritter Hlûdoald von Markartshof, Familienoberhaupt des Hauses Markartshof,
Perainlind von Markartshof, Gemahlin des Ritters,
Perainhuld Eichwalder, Mutter von Perainlind,
Peraingard (5 Götterläufe alt) und Hlûdohardt (3 Götterläufe alt), die Kinder des Ritters und seiner Gemahlin,
Brintwina von Markartshof, Schwester von Hlûdoald,
Waibel Praiophatius Dreyschwehrdt, erster Gefolgsmann Hlûdoalds

Inhalt

Mitte Hesinde.1045 BF eröffnet Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte seinem getreuen Dienstritter das er ihn mit dem Edlengut Rappach belehnen wird.
(nach oben)

Hlûdoald von Markartshof, Ritter im Dienste von Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte schritt eilends den langen Flur entlang. Gerade hatte er ein vertrauliches Gespräch mit dem Vogt in dessen Arbeitszimmer. Noch immer konnte der schwarzhaarige Hüne nicht fassen was Dienstherr ihm eröffnet hatte. Der Dienstritter hatte sein Ziel erreicht und betrat die Wohnstätte seiner Familie im Dachgeschoss des Jagdschlosses.
Perainlind, ihre Mutter Perainhuld und seine Schwester Brintwina saßen am Tisch und waren mit Handarbeiten beschäftigt, die beiden Kinder hockten auf dem Boden und spielten. Seine Gemahlin blickte von ihrer Arbeit auf und sah ihn mit einer Mischung aus Neugier und Sorge an. „Ich habe gehört Hochgeboren hat nach dir geschickt? Musst du wieder weg?“ Ihr Gemahl setzte eine sehr ernste Miene auf als er sie ansah um ihre Fragen zu beantworten. „Nun… ja ich komme gerade von seiner Hochgeboren. Ich werde gleich zu Beginn Firun aufbrechen müssen!“ Er blickte etwas betreten zur Seite „Und ich werde sehr, sehr lange weg sein, um genau zu sein….“ Er hielt inne und blickte einmal in die Runde. Zufrieden stelle er fest das ihn alle, sogar die Kinder mit großen Augen ansehen. Dann fuhr er endlich fort: „Ja um genau zu sein werde ich nur noch als Besucher hier her zurückkehren! Denn wir alle gehen von hier fort und werden ein neues Heim beziehen.“ Hlûdoald erzählte von seinem Gespräch bei Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte und das ihn dieser in Kürze mit einem Gut belehnen und zum Edlen ernennen würde. Man umarmte und herzte sich und feierte am Abend ein kleines Familienfest.
Die folgenden zwei Wochen vergingen fast zu schnell. Viele Vorbereitungen waren zu treffen, die Habseligkeiten zu verpacken, Besorgungen für die Reise zu erledigen und so viele Dinge mehr. Ehe man sich versah war ein frisch ernannter Edler zu Rappach auf seinem treuen Teschkaler Hengst an der Spitze eines kleinen Wagenzuges auf dem Weg über die Reichsstadt Eisenhuett und die Dörfer Bosboldenbruch und Rappenhag zu seinem neuen Wohnsitz dem Edlengut Rappach. Ihm folgte eine zweispännige Kutsche in der Perainlind, ihre Mutter Perainhuld, die beiden Kinder Peraingard und Hlûdohardt und Hlûdoald’s Schwester Brintwina saßen. Dahinter ein von zwei Kaltblütern gezogenes Fuhrwerk welches mit dem überschaubaren Besitz derer von Markartshof beladen war. Hinten, am Fuhrwerk angebunden liefen das schwere Schlachtross des Ritters und die Fuchsstute Perainlind’s. Als Nachhut ritt Waibel Praiophatius Dreyschwehrdt auf seinem Warunker Walach. Kutsche und Fuhrwerk waren jeweils mit einem Kutscher und einem Armbrustschützen besetzt. Der Vogt hatte großzügiger Weise die Gefährte samt Personal für den Umzug zur Verfügung gestellt. Man kam langsamer voran als erhofft da Firun, der Lehrer der Gelassenheit über Nacht seinen weißen Gruß geschickt hatte.