Stimme der Vernunft

• was: Briefspiel
• wer: kunstinteressierte Adlige
• wo: Gut Forstland, nähe Elenvina
• wann: 15/16. Rahja 1043 BF
• Dauer: beendet
• Gefahrenpotenzial: erhöht
• mitspielen möglich: nein, geschlossen
• SL: DanSch

Gastgeber und Gäste:

• Ingrawin von Brüllenfels-Schleiffenröchte (80) - neuer Edler von Forstland und Gastgeber
• Ravena von Rabenstein (21), Erbbaroness zu Rabenstein, Ritterin von Phexhilf, Grünschnabel
• Adalric Perainior von Storchenflug (18), Ältester Sohn des Vogtes zu Schwertleihe und äußerst begabter Bildhauer
• Pagol Barnabas von Paggenfeld (31), aufstrebender Portraitmaler, Protege´ des Edlen von Forstland
• Adda Praiosmin von Halberg (40), Edle (durch Heirat) von Linnartstein, Förderin und Liebhaberin der Kunst, eskaliert gerne
• Felina Fassbinder (17), ihre bürgerliche Zofe
• Linnart Erastrio vom Traurigen Stein (23), Ritter und Cellerar im Orden vom Bannstrahl Praios´, ein Mann, der gerne auf der Rasierklinge zwischen seinem streng ausgelegten Praiosglauben und den Genüssen der schönen Göttin tanzt, Addas Sohn
• Alegretta Rahjadräel von der Heide (33), Hochgeweihte des Rahjatempel Linnartsteins in Linnartstein, Addas Busenfreundin
• Meingoz Glismut Harduin von Ahnwacht (49), Höfling im Dienste der Familie
• Vitrard von Tannenfels (62), weit herumgekommener Geweihter des Ingerimm/Ingra, der sich Simia sowie der Erforschung und Weiterentwicklung der Glasfertigung verschrieben hat und selbst ein begnadeter Glaskünstler ist
• Elvolio Scabarozzi (41), Kunsthändler aus Grangor
• Cyrilla (20) und Alliris Scabarozzi (20). Töchter von Elvolio, eineiige Zwillinge
• Lares von Mersingen (23), junger Ritter und Edler von Rosenhain, gibt sich gerne kunst- und kulturbeflissen
• Basilissa von Keyserring (10), Pagin des Mersingers und Tochter des Eisensteiner Barons
• Rajodan von Keyserring auf Eisenstein (56), Baron von Eisenstein, Kunstmäzen und Gerüchten zufolge Besitzer einer der größten, nordmärkischen Kunstsammlungen, vor wenigen Wochen erst hat er sein jährliches Sommerfest veranstaltet.
• Ardare von Kaldenberg (21), Baroness von Kaldenberg. Zeigt sich bemüht, politische Bande zu anderen Adelshäusern in den Nordmarken zu knüpfen. In Begleitung von Tharga (1), Wehrheimer Bluthündin aus Kaldenberger Zucht
• Evana von Immergrün (25), melancholische Hof- und Edeldame am Herzogenhof in Elenvina
• Gera von Finsterbirge (25), niederrangige Hof- u Edeldame am Herzogenhof in Elenvina

Hausbewohner und andere Gäste des Herrenhaus

• Cravala Dreyschwerdt (52) - bieder Verwalterin und Haushälterin
• Ratbert Plückenbach (50) - Leibdiener des Edlen
• Blandina Zadrada Robasso (41) - überzeugte Opernsängerin
• Prik Gockler (14) - Knecht für alle Fälle

Die Zusammenkunft

Die Kutscherin Oda ließ die Peitsche knallen und das Wiehern der Pferde bestätigte ihr, dass diese verstanden hatten. Ein Ruck ging durch die Kutsche und ließ diese noch schneller die Landstraße hinunter schnellen. Sie wusste, dass sie es schaffen konnte, um den letzten Gast noch pünktlich erscheinen zu lassen. Im Inneren der Kutsche hielt sich eine junge Dame fest an den Polstern der Sitzgarnitur, denn das plötzliche Rumpeln ließ sie auf- und abrutschen. Evana fluchte still vor sich hin, denn es war nicht ihre Art, ihrem Ärger laut freien Lauf zu lassen. Schuld gab sie ihrer Großtante, der Baroness Caltesa von Immergrün, die ihr diese kurzfristige Einladung zugeschanzt hatte. Der betagte Ingrawin von Brüllenfels-Schleiffenröchte, ein langjähriger Freund von ihr, war seit kurzen mit einem Lehen, dem Gut Forstland, für seine guten Dienste für das Reich und dem Herzogtum belohnt worden. Aus Evanas Sicht war Ingrawin eine bedauernswerte Gestalt. Sein Leben lang hatte er sich für das Reich aufgeopfert und dabei seine Ehefrau und all seine Kinder überlebt. Enkelkinder gab es auch keine und was ihm einzig blieb, waren ein kleines Gut mit einem Herrenhaus und eine große Sammlung Kunstgegenstände. Letzteres war auch der Grund dieser Einladung. Der neue ´Edle von Forstland´ lud alte Freunde, gute Verbindungen und Kunstliebhaber zu sich ein, um seine ´Belehnung´ zu feiern und vor allem, seine Kunstschätze bewundern zu lassen. Wie es schien, war der Alte ziemlich stolz darauf und schimpfte sich sogar, die größte Sammlung der Nordmarken zu haben. Das Drosseln der Pferde und Nachlassen des Auf-und-Ab-Geschaukels riss die Hofdame aus ihren Gedanken. Als die Kutsche zum Stehen kam, wagte sie einen zaghaften Blick nach draußen.

Zwischen einem dichten Wald aus hohen und dunklen Tannen erhob sich auf einem Hügel das alte Herrenhaus Forstland. Ein Haupthaus mit zwei Seitenflügeln begrüßte die Gäste wie ein Rabe mit halb geöffneten Schwingen. Das Gebäude hatte schon viele Episoden der Geschichte gesehen und auch dem neuen Herren ist es nicht gelungen die Spuren des Alters vollständig beseitigen zu können. Das fundamentale Gemäuer war schwarz angelaufen und der hölzerne Aufbau, seine Wände, Fenster und Dächer zeigten sich in dunklen Farben. Eine alte Fahne flackerte im Licht der abendlichen Dämmerung, doch niemand konnte mehr erkennen, was auf ihr gestickt gewesen war. Etwas abseits vom Haus war ein Labyrinth aus, nun verwilderten, Rosenbüschen im horasischen Stil angelegt worden. Direkt vor dem Eingang in das Herrenhaus versammelten sich Kutschen und Pferde mit den Gästen, die heute Abend aus Elenvina und Umgebung gekommen waren. Eine Gruppe von Bediensteten begrüßten sie und führten sie ins Innere. In der Ferne hörte man das Grollen einer zornigen Rondra und der aufkommende Wind kündete davon, dass diese Nacht wohl eine efferdgefällige werden würde.