Kultur

Was macht die Eigenheiten der Bewohner des Herzogtums Nordmarken aus? Welche Handwerke dominieren in Gratenfels, welche in Elenvina - und welche Kunstfertigkeiten sind es, die seine Bewohner über die Grenzen hinaus bekannt machen (und welche Dinge sind es im Gegenzug, die die meisten Nordmärker vergeblich zu lernen versuchen)?

Bei den Namen von Adel und Volk lässt sich der zwergische Einfluss nicht verleugnen, doch folgen die typischen nordmärker Namen dabei einen gänzlich anderen Weg als jene im hügelzwergisch geprägten Koscherland – trocken und fantasielos bezeichnen sie die einen, prägnant und felsenfest die anderen. Ebenfalls eine eigene Prägung besitzen in den Nordmarken Titel und Anreden im Adel, wie manche Reisenden mit Erstaunen feststellen konnten. Auch in den Wappen der Adelsgeschlechter und Lehen läßt sich oft die Herkunftsregion feststellen. So ist im Isenhag und im nördlichen Gratenfels Rauchwerk ein stark verbreiteter Wappenanteil (vor allem Hermelin und Eisenhutfeh), an Farben dominieren blau, grün und weiß sowie rot im Gratenfelser Land und Kupfer wird ein Herold hier kaum einmal verzeichnen. Das Wappenrecht indes regelt, wer überhaupt ein Wappen tragen darf - und unter welchen Voraussetzungen dies geschieht.

Das Brauchtum im Herzogtum am Großen Fluss weist einerseits auf die lange Tradition des Rittertums und der Bauernschaft, die in dem alten Ackerland am Großen Fluss schon lange die Schollen pflügt, andererseits aber weist auch dies auf die Traditionen der Erzzwerge hin. Allgemein prägt das zwergische Element die Nordmarken stark, aber auch die Einflüsse der Praioskirche sind deutlich zu spüren. So sind in den Nordmarken und Albernia magiebegabte Kinder von der Erbfolge ausgeschlossen, während sie in anderen Provinzen lediglich einen Vogt bestellen müssen, der für sie die Geschäfte führt.

Unter den Handwerkern sind die Feinmechaniker angesehen – doch auch andere Tüftler und Bastler findet man allenthalben, und es gibt eine große Zahl an Zünften in den Städten des Herzogtums. Außerdem beliebt und von hoher Qualität sind die Erzeugnisse der Plattnerer (Rüstungen), Schmiede (Waffen), Wagner und zwergischer Armbrustbauer, aber auch alles rund um die Buchherstellung von Druck, über Bindung bis hin zur Illustration. Doch auch Pferdezucht, Bergbau und Baukunst - weniger Prachtbauten, als mechanische Konstruktionen an Brücken und Bergwerke - erfreuen sich reger Beliebtheit.

Reichsstraßen und Flüsse sind wichtige Verkehrsadern – auf ihnen blüht der Handel, der den Nordmarken ein wichtiges Einkommen vermacht. Über die Grenzen hinaus bekannt ist der Albenhuser Bund, eine wichtige Händlergilde mit Mitgliedern aus allen Provinzen entlang des gesamten Flusses. Handel ohne Informationen freilich ist nicht denkbar und so sind die Nordmärker Nachrichten / Nordmärker Greifenspiegel eine vielgelesene Zeitung, nicht nur unter den Elenviner Bürgern, sondern auch bei den Gelehrten in der Provinz.

Wer viel arbeitet, kann auch feste feiern, so sagt ein Sprichwort aus dem Gratenfelser Becken. Ohne hiesigen Speis und Trank genossen zu haben, kennt ein Reisender die Nordmarken darum nicht. Und kein Erntefest, aber auch kaum ein nobles Bankett, ist ohne Musik komplett, auch wenn böse Zungen behaupten, dass ein Nordmärker Musikant wohl einen Erzzwergen, aber keinen Landesfremden ohne Schäden unterhalten könne. Eine vollständige Übersicht über alle nordmärker Feste ist darum schier unmöglich.

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