Ein Götterlauf unter Travias gestrengem Blick


Teilnehmer


Die Protagonisten



Ein Götterlauf unter Travias gestrengem Blick


Edlengut Kaltenklamm, Rahja 1046 BF

Beinahe ein Götterlauf war seit dem ersten Treffen mit seiner Verlobten in Gratenfels vergangen. Ein ganzer arbeitsreicher Herbst, ein ganzer kalter Winter und ein ganzer freundlicher Frühling waren ins Land gezogen und der Sommer bereits wieder angebrochen. Noch ein knapper Göttername, dann stand das Lechminsfest an, ein kleines Volksfest, auf das man in Kaltenklamm den ganzen Götterlauf über hinfieberte.
Doch dass die Aufregung angesichts der nahenden Feierlichkeiten bei Ulfried von Argenklamm immer größer wurde, das hatte dieses Jahr einen ganz besonderen Grund. Denn eine wichtige Entscheidung stand an. Doch nicht nur wurde eine Entscheidung von ihm erwartet, sondern auch von seiner Verlobten, Pralinda von Dachsgrün. Und eben jene versetzte ihn in eine besondere innere Unruhe. Wie würde sie sich entscheiden? Würde sie ihn wählen oder sich doch gegen ein Leben hier in Kaltenstein entschließen?
Sie betonte zwar immer, dass ihr das Leben am Hof in Gratenfels nichts bedeutete, aber hier auf einem abgeschiedenen Hof im ohnehin schon abgeschiedenen Schnakensee den Rest des Lebens zu verbringen, das konnte keine Aussicht sein, die ihr gefiele.
Zumindest waren das Ulfrieds Gedanken. Ja, sie haben sich vom ersten Moment an gut verstanden. Ulfried meinte, ein Band zwischen Pralinda und sich zu spüren. Sie war außerordentlich hübsch, eigentlich zu hübsch für einen unbedeutenden Edlen wie ihn, der zudem auch noch ein halber Krüppel war. Andererseits war sie mit fehlenden Augenlicht geschlagen und somit ebenso wie er auch von den Göttern gestraft. Wofür auch immer. In manchen Momenten empfand er seinen Unfall, den er als Kind erlitt, noch immer als Ungerechtigkeit. Und sogleich ärgerte er sich für diesen Gedanken.
Sei es, wie es sei, er konnte ohnehin den Lauf der Dinge nicht ändern. Konnte er denn zumindest Einfluss auf seine Zukunft nehmen?
Im Boron, als die Tage immer kürzer wurden, da hatte er sich Pralinda besonders nahe gefühlt. Oft saßen sie auf der Bank beim Feuer in der Stube und er las ihr aus den wenigen Büchern vor, die er sein Eigen nennen konnte. Danach erzählten sie sich oft Stundenlang gegenseitig, wie sie die Welt sahen. Er erinnerte sich noch gut an den Moment, an dem er sich zum ersten Mal wagte, sie zu küssen. Er hätte platzen können vor Glück.
Doch je dunkler der Winter wurde und je mehr das Leben außerhalb der Gutsmauern erstarb, desto mehr schien sich auch ein Schatten über Pralindas Gemüt zu legen. Ulfried kannte ihren Gesichtsausdruck nur allzu gut von seiner Mutter. Deren Rufe wurden in der dunklen Jahreszeit auch immer drängender und unerträglicher. So, als wolle sie mit dem Lärm der Rinder konkurrieren, die während der Wintermonde im großen Stall zusammengepfercht standen.
Und meinte Pralinda noch, sie würde Yolandes Absonderlichkeiten einfach Ignorieren können, so trugen die nächtlichen Rufe sicher ebenfalls dazu bei, dass sich auf dem Gesicht seiner Verlobten nur noch selten das glückselige Lächeln fand, dass ihn von Beginn an verzauberte.
Immerhin hellte sich Pralindas Gemüt im Phex wieder auf, als auch das Leben nach Kaltenklamm zurückkehrte.
Gunhild, Ulfrieds Schwester, kümmerte sich rührend um sie, nannte sie sogar “Schwester” und nahm sie immer mit nach draußen, wenn die Tätigkeit es zuließ. Hand in Hand mit Pralinda trieb sie so im späten Travia die Rinder zusammen oder ließ sich von Pralinda das Gerät bei der Ernte anreichen. Doch ohne Hilfe war seine Verlobte aufgrund ihrer Blindheit nur wenig nützlich bei den Arbeiten auf dem Hof, was sie auch immer wieder bedauernd erwähnte.
Gunhild selbst hatte sich ebenfalls verlobt, doch Talfano, ihr Verlobter, kehrte nach wenigen Wochen bereits wieder nach Gratenfels, wo er als Rechtsgelehrter tätig war, zurück. Jeden Götternamen jedoch kam er für einige Tage zu Besuch nach Kaltenstein, worauf sich Ulfried beinahe schon mehr freute als seine Schwester. Ja, Talfano war für ihn mittlerweile zu einem engen Freund geworden…was wiederum Thusdrick, Ulfrieds Cousin und bis dato vertrautesten Freund, zu der ein oder anderen spöttischen Bemerkung verleitete. Allerdings hatten die beiden seit Thusdricks Hochzeit mit der Tochter des Freibauern vom Thureshof und dem Umzug nach dort ohnehin nicht mehr so viel Kontakt wie früher. Thusdrick würde bald eine eigene Familie gründen. Den Namen ‘von Argenklamm’ hatte er zudem bereits abgelegt.
Würde Gunhild das auch? So oder so stünde aber auch bei Talfano und ihr die Entscheidung an, ob aus der Verlobung eine Eheschließung erwächst…oder eben nicht.
Ulfried nahm sich vor, mit Pralinda und seiner Schwester darüber zu sprechen. Die Hochzeit soll auf dem Lechminsfest gefeiert werden, so wie es die von Argenklamms seit jeher zu tun pflegen.
Alleine der Gedanke, Pralinda zu fragen, ob sie ihn denn heiraten wolle, ließ ihn den Mut verlieren. Er fürchtete sich vor der Antwort, ganz sicher. Sollte er zuerst mit seiner Schwester sprechen? Sie würde ihn bestimmt nur wieder abwimmeln wollen.
Also beschloss er, zunächst mit Talfano von Altenberg zu sprechen. Dieser hatte sein Kommen für heute Abend angekündigt. Bei einem Glas Met sollten sie sich über die Zukunft der Familie austauschen. Ulfried nickte sich selbst stumm zu. Eine gute Idee!

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Das Treffen verlief ein wenig anders, als Ulfried erwartet hatte, denn Talfano kam nicht allein angereist. Mit ihm kamen seine Mutter Rondela von Altenberg sowie Pralindas Vater Reto von Dachsgrün. Rondela stammte aus einer almadanischen Landadligenfamilie und war eine rüstige, leicht stämmige Frau, mit breiten Schultern und kräftigen Händedruck. Ihr langes, dunkles Haar fiel ihr locker über die Schultern und sie trug eine Reiterhose, dazu feste Stiefel und Wappenrock. Die Altenbergerin wirkte recht freundlich und ihre rauchige Stimme gab ihr Charakter. Der Löwenritter Reto trug, wie fast immer, ein poliertes Kettenhemd, eine Halskette aus poliertem Silberscheiben mit graviertem Löwinnenkopf und sein gegürtetes Schwert. Sein weißes langes Haar trug er zu einem Almadaner Zopf mit gepflegten Kaiser-Alrik-Bart. Talfano war nicht anwesend, bestanden die beiden Elternteile auf ein privates Gespräch mit dem Argenklammer.
“Also, was haltet ihr von dem Vorschlag von der Doppelhochzeit beim Lechminsfest?”,
fragte Rondela und nippte an ihrem Kelch Wein.

Ulfried rutschte unruhig auf seinem mit einer Decke gepolsterten Holzstuhl hin und her. Er mochte es nicht, wenn Augen auf ihn gerichtet waren, zumal nicht, wenn er die Personen, die ihn fixierten, kaum kannte. Den Blick von Talfanos Mutter vermochte er zudem nicht zu deuten. Und der Wein, den Humbert hastig aus dem Keller hervor gekramt hatte, war bestimmt schon sauer, so lange, wie er dort unten bereits gelagert wurde. Aber sollte dem so sein, so ließ Rondela von Altenberg sich das zumindest nicht direkt anmerken.
Ulfried atmete tief durch und zwang sich zu einem Lächeln, ehe er seine Hände ausbreitete und mit generösen Unterton antwortete:
“Sehr gerne!”.
Dann jedoch ergänzte er zögerlich:
“...und Talfano und Pralinda sind ebenfalls einverstanden?”
Beide lachten.
“Wir würden nichts machen, was unsere Kinder nicht möchten. Da sind unsere Familien gleichgestrickt!”,
sagte Ritter Reto.
“Und die Kosten halten sich dann auch in Grenzen.”,
legte Rondela hinterher. Der Ritter nickte.
"Bedauerlicherweise werden auch nicht alle Verwandten erscheinen, doch im kleinen Kreis lässt es sich gemütlicher feiern, nicht wahr?"

Von Ulfried fiel in diesem Moment eine große Last ab. Beide waren mit der Schließung des Traviabundes einverstanden. Also empfindet Pralinda wirklich mehr für ihn? Oder hat sie doch nur aufgrund ständischen Drucks eingewilligt? Ihm wurde gleichzeitig heiß und kalt und sein Gesicht verfärbte sich rötlich, während er in einen Stuhl ein Stück tiefer rutschte.
“Ja…ähm…das sind doch hervorragende Nachrichten, will ich meinen!”,
beeilte er sich zu antworten, ehe er sich daran erinnerte, was seine Tante ihm eingebläut hatte:
“Achso…ähm…haha, dann gibt es ja noch einiges zu verhandeln, nicht?”
Mit einem übertrieben breiten Lächeln, das seine Unsicherheit überspielen sollte, sah er von Rondela zu Reto und wieder zurück.

“Die Mitgift der Bräute?”,
stellte Reto die Frage in den Raum.
“Und falls es um den Namen geht: Talfano wandert in den Fussstapfen von Traditionen und wird, so Praios es will, einst Rektor der Altenberger Rechtsschule werden, dementsprechend wird er dem Haus Altenberg treu bleiben müssen, so wie seine zukünftigen Kinder.”,
sagte Rondela.
”Pralindas Wunsch ist es, sich dem Haus Argenklamm gänzlich anzuschließen. Eure Name sei gesichert.”,
sagte Reto.

Ulfried nickte bedächtig. Er sah zur Seite und strich sich mit zwei Fingern über seine rechte Augenbraue.
“Hmmm…”,
entfuhr es ihm dabei und er schien offenkundig nachzudenken. Tante Aurelia hatte ihm aufgetragen, weder sich noch seine Schwester unter Wert zu verkaufen. ‘Ulfried, DU bist der Edle. DU bist die Person mit eigenem Land in diesem Zimmer! Bedenke das und kenne deinen Wert! …und den deiner Schwester!’, waren ihre Worte, als sie ihn vorhin vor der Schreibstube noch abgefangen hatte. Auf der anderen Seite hatte Tante Aurelia leicht reden. Sie war zwar verheiratet, lebte aber hier in Kaltenklamm ihr eigenes Leben, fern von ihrem Gatten, der auf Burg Kranichstein weilte. Sie hatte mit einem Bastardkind im Gepäck keine Wahl und konnte froh sein, dass der Gute Hadrian sie dennoch zur Frau nahm. Dessen Beweggründe jedoch hatte Ulfried nie hinterfragt… Ein Räuspern holte den jungen Edlen aus seinen Gedanken zurück in seine Schreibstube und er setzte sich in seinem Stuhl wieder aufrecht.
“Ja, also…hmmm…ad primus klingt das eigentlich annehmbar, aber die ein oder andere Klausel wird wohl in den Ehevertrag aufzunehmen sein. Denn bislang habe ich keinen Erben und das Gut muss auch künftig von einem Argenklamm geführt werden.”
Er nickte Talfanos Mutter zu, wandte sich dann aber an den Ritter, noch ehe Rondela ihm antworten konnte:
“Und ja, über die Mitgift müssen wir ebenfalls sprechen.”

“Das Haus Altenberg ist nun eine Junkersfamilie, sowie Talfanos Vetter Baron von Schweinsfold ist. Mein Gemahl ist der Kämmerer der Baronin Selinde II. von Schweinsfold, sowie ich die Stallmeisterin der Baronie. Talfanos Schwester ist die Junkerin von Trollpfortz. Unsere Verbindungen zur Travia- wie auch Praioskirche sind stark. Eine zukünftige Knappschaft eines Argenklammers sollte gesichert sein. Für Gunhilds Unterhalt wird gut gesorgt sein, sollte dies hier, in Gratenfels oder Herzogenfurt sein. Im Falle einer Kinderlosigkeit von eurer Seite aus,”
Rondela schenkte beiden einen entschuldigenden Blick,
”könnte ein Zweitgeborenes Kind den Namen eures Hauses annehmen. Wobei auch nichts gegen eine traviagefällige Adoption spricht.”
Dann überließ sie Reto das Wort.
“Als meine Letztgeborene fällt die Mitgift etwas…knapper aus. Doch ihre Mutter, Boron habe sie seelig, hat ein wenig Geld, sowie einige praiosgefällige Gegenstände für ihre Kinder hinterlassen. Und von Kinderlosigkeit kann niemand im Hause Dachsgrün sich beklagen.”
Wieder nahm Rondela das Wort an sich.
“Was hat Haus Argenklamm zu bieten oder gibt es weitere Wünsche?”

Ulfried biss sich auf die Unterlippe. Weswegen zählte Rondela von Altenberg die Verbindungen ihrer Familie auf? Würde das von ihm ebenfalls erwartet? Doch mit was sollte er sich dann überhaupt brüsten? Er beschloss, das Bescheidenheit eine Zier sei und erwiderte:
“Ich habe nicht daran gezweifelt, dass Talfano eine gute Partie sein könnte…ähm…und der Name ‘von Altenberg’ hat insbesondere in meiner Familie einen guten Klang!”.
Ulfried schalt sich innerlich. Das war zu dick aufgetragen. Auf der anderen Seite wurde Talfano von allen hier gemocht…vielleicht mit Ausnahme Thusdricks, aber dessen Abneigung gegenüber dem Rechtsgelehrten schien lediglich aufgesetzt, um Ulfried zu ärgern, als in Talfano selbst begründet.
Der junge Edle beschloss, einfach schnell das Thema zu wechseln, um etwaigen Nachfragen zu entgehen:
“Unsere Werte Frau Mutter, eine geborene von Baldurstolz, wird Gunhild nach Gratenfels begleiten und dem jungen Paar als Zofe dienen. Für deren Unterhalt wird das Haus Argenklamm aufkommen. Ich hoffe lediglich, die Räumlichkeiten des jungen Paares bieten ausreichend Platz für eine Bedienstete.”
Ulfrieds Herz pochte in einem rasenden Tempo. Er war überrascht von sich selbst und gespannt auf die Reaktion von Talfanos Mutter. Doch noch ehe er ihr die Zeit zu antworten gab, wandte er sich an Reto von Dachsgrün:
“Die Zuneigung eurer Tochter ist für mich ein Geschenk.”,
direkt nachdem er das letzte Wort gesprochen hatte, merkte er, wie einstudiert dieser Satz geklungen haben musste. Denn genau genommen war er das auch: einstudiert. Selbst wenn Ulfried es wirklich so meinte, hatte er sich den Satz für den Fall der Fälle zurechtgelegt. Doch auch dem alten Ritter wollte er keine Zeit lassen, über den Klang dieser Worte nachzudenken und ergänzte daher hastig:
“Wenn dieses gemeinsam mit einigen dem Herrn Praiosgefälligen Ikonen einher geht, bin ich glücklich.”
Ulfried zuckte erneut zusammen. Verkaufte er sich nun doch unter Wert? Er musste nachlegen:
“...und eure Tochter macht ihr sicher Glücklich, wenn ihr die Kosten für die Feierlichkeiten der Vermählung unserer drei Familien zum Lechminsfest übernehmt. Es wird ja nur im…ähm…kleinen Kreis gefeiert. Wie es auch mein Wunsch wäre, haha!”
Ulfried ballte seine Fäuste in seinem Schoß, sodass man dies hinter dem Tisch nicht sehen konnte. Warum nur hatte er mit dem künstlichen Lachen geendet? Dieser infantile Reflex konterkarierte das Gesagte doch nur wieder.

Die Altenbergerin bemerkte die Anspannung der beiden Männer. “Haus Altenberg wird bei den Kosten helfen. Wir sind ja jetzt alle eine Familie.” Sie lächelte und Reto entspannte sich.

Ulfried nickte und war froh, dass Rondela von Altenberg anscheinend keine Einwände gegen seinen Vorschlag hatte.
“Das ist sehr großzügig von Euch, habt Dank!”,
sprach er zu ihr, ergänzte jedoch direkt:
“Bezüglich der Erbfolge müssten wir dafür Sorge tragen, dass Rudhard, mein jüngster Bruder, der übrigens gerade in Knappschaft gegeben wurde, an nächster Stelle stünde und dann erst Gunhilds zweitgeborene, sofern diese den Namen derer von Argenklamm trüge. Letztlich liefe es also auf einen Erbverzicht meiner Schwester hinaus.”
Direkt im nächsten Moment korrigierte er sich jedoch:
“...einen Erbrücktritt zumindest!”

“Das ist eine Angelegenheit, die ihr in eurem Haus klären müsst. Sprecht mit eurer Schwester. Ich hatte nur einen Vorschlag gemacht, im Falle, dass es kein Erbe von eurer Seite gibt.”

Ulfried nickte bedächtig.
“Gut, dann sind zumindest wir Oberhäupter uns einig. Wir sollten unsere Entschlüsse zu Praios’ Gefallen fixieren. Ich rufe meine Schreiberin, sie soll zwei Contractus aufsetzen und Siegelwachs holen!”

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Ehevertrag Ulfried - Pralinda


Im Namen des Herrn Praios und der Gütigen Mutter Travia.

Wir, Ulfried Tommeldan von Argenklamm, Edler von Kaltenklamm, und Reto von Dachsgrün, im Bewusstsein unserer Pflichten gegenüber unseren Häusern und im Wunsch, Frieden, Wohlstand und ein ehrenhaftes Erbe für unsere Nachkommen zu sichern, setzen diesen Vertrag nieder und besiegeln ihn mit unserem Wappen und Eid.

Praefatio
Es sei kundgetan, dass weder durch Erbschaft noch durch Gaben eine Wandlung, Übertragung oder Neuaufteilung der Lehnslande und der mit diesen verbundenen Rechte geschehen soll. Die durch Praios gesetzte Lehensordnung und alle dazu gehörenden Eide und Rechte bleiben unangetastet und unverändert.

Ad primis
Es sei vereinbart, dass Ulfried von Argenklamm, Oberster des Hauses Argenklamm, und Pralinda von Dachsgrün, Tochter des Hauses Dachsgrün, im Traviabunde vereint werden. Dieses Bündnis wird in gutem Glauben, Vertrauen auf der Zwölfe Segen und mit der Absicht eingegangen, die Bande unserer Familien zu stärken.

Ad secundo
Pralinda von Dachsgrün wird das Wappen und den Namen ihres angestammten Hauses ablegen, das Wappen des Hauses ihres künftigen Ehegatten übernehmen und fortan den Namen Pralinda Veriya von Argenklamm tragen. In der primogenen Erbfolge des Hauses Argenklamm reiht sie sich hinter den ihrer Verbindung mit Ulfried von Argenklamm entspringenden Kindern sowie den dem Hause Argenklamm zugehörigen Geschwistern ihres künftigen Ehegatten und deren dem Hause Argenklamm angehörigen Nachfahren ein. Es gelten darüber hinaus die Regularien der althergebrachten Primogenitur.

Ad tertius
Die Kinder, die aus dieser heiligen Verbindung entspringen, werden dem Haus Argenklamm angehören, entsprechend den Rechten und Pflichten dieses Hauses erzogen werden sowie Namen und Wappen des Hauses Argenklamm tragen. Für den Schutz, die Huldigung und die Versorgung der Nachkommen trägt das Haus Argenklamm die gebührende Verantwortung.

Ad quartus
Es sei verkündet, dass für den Schutz, die Zuneigung und die Versorgung der Eheleute sowie deren Nachkommen zuvorderst das Haus Argenklamm, ihm im Range nachfolgend das Haus Dachsgrün, die Verantwortung trägt. Zum Zeichen seiner Dankbarkeit und als Anerkennung dieser hehren Pflichten, verpflichtet sich das Haus Dachgrün, dem Hause Argenklamm binnen Jahr und Tag nach Eingehen des Traviabundes folgende Mitgift zu überreichen:
- Statuette des Götterfürsten Praios, 30 Halbfinger mit Sockel, vergoldet
- 30 Dukaten
- das Schwert der Ritterin Baldurhelma von Immergrün (Ur-Großmutter Pralindas)

Nota finalis
Dieser Vertrag ist unter der Zwölfe Segen geschlossen und soll uns mit Wort und Tat binden. Er wird von beiden Parteien und ihren Erben bis ins siebente Glied respektiert werden. Jegliche Abweichung oder Bruch dieses Vertrages wird als Verrat an der praiosgefälligen Ordnung betrachtet. Änderungen oder Anpassungen dieser heiligen Vereinbarung können nur durch gegenseitige, schriftliche Übereinkunft beider Parteien sowie unter Zeugen vorgenommen werden.


Gegeben und besiegelt in Anwesenheit der Zeugin Rondela von Altenberg im Lichte des Herrn Praios, am vierzehnten Tage des Rahjamondes im Jahre 1046 BF.

Ulfried Tommeldan von Argenklamm, Edler von Kaltenklamm

Reto von Dachsgrün

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Ehevertrag Talfano - Gunhild


Im Namen des Herrn Praios und der Gütigen Mutter Travia.

Wir, Ulfried Tommeldan von Argenklamm, Edler von Kaltenklamm, und Rondela von Altenberg, im Bewusstsein unserer Pflichten gegenüber unseren Häusern und im Wunsch, Frieden, Wohlstand und ein ehrenhaftes Erbe für unsere Nachkommen zu sichern, setzen diesen Vertrag nieder und besiegeln ihn mit unserem Wappen und Eid.

Praefatio
Es sei kundgetan, dass weder durch Erbschaft noch durch Gaben eine Wandlung, Übertragung oder Neuaufteilung der Lehnslande und der mit diesen verbundenen Rechte geschehen soll. Die durch Praios gesetzte Lehensordnung und alle dazu gehörenden Eide und Rechte bleiben unangetastet und unverändert.

Ad primis
Es sei vereinbart, dass Talfano von Altenberg, Rechtsgelehrter, und Gunhild von Argenklamm, Tochter des Hauses Argenklamm, im Traviabunde vereint werden. Dieses Bündnis wird in gutem Glauben, Vertrauen auf der Zwölfe Segen und mit der Absicht eingegangen, die Bande unserer Familien zu stärken.

Ad secundo
Gunhild von Argenklamm wird das Wappen und den Namen ihres angestammten Hauses ablegen, das Wappen des Hauses ihres künftigen Ehegatten übernehmen und fortan den Namen Gunhild Yaquiria von Altenberg tragen. In der primogenen Erbfolge des Hauses Altenberg reiht sie sich hinter den ihrer Verbindung mit Talfano von Altenberg und gleichzeitig dem Hause Altenberg zugehörigen Kindern sowie den Geschwistern ihres künftigen Ehegatten und deren Nachfahren ein.
Zudem verzichtet Sie auf alle Ansprüche, die sich aus der gebürtigen Zugehörigkeit des Hauses Argenklamm ableiteten.

Ad tertius
Das erste Kind sowie das dritte und alle weiteren Kinder, die aus dieser heiligen Verbindung entspringen, werden dem Haus Altenberg angehören, entsprechend den Rechten und Pflichten dieses Hauses erzogen werden sowie Namen und Wappen des Hauses Altenberg tragen. Für den Schutz, die Huldigung und die Versorgung der Nachkommen trägt das Haus Altenberg die gebührende Verantwortung.

Ad quartus
Das zweite Kind, das aus dieser heiligen Verbindung entspringt, wird dem Haus Argenklamm angehören, entsprechend den Rechten und Pflichten dieses Hauses erzogen werden sowie Namen und Wappen des Hauses Argenklamm tragen. Für den Schutz, die Huldigung und die Versorgung dieses Nachkommens trägt das Haus Argenklamm die gebührende Verantwortung sowie eine monatliche Apanage in Höhe von einem Golddukaten. Diese Leistung ist für den jeweils vergangenen Götterlauf bis spätestens 30. Praios eines neuen Götterlaufs zu Händen der Eltern oder der Vormundschaft zu entrichten.
In der Erbfolge des Hauses Argenklamm tritt dieses Kind im Range an die Stelle eines zuletzt geborenen Geschwisterteils seiner Mutter. Es gelten darüber hinaus die Regularien der althergebrachten Primogenitur.

Ad quintus
Es sei verkündet, dass für den Schutz, die Zuneigung und die Versorgung der Eheleute sowie deren Nachkommen zuvorderst das Haus Altenberg, ihm im Range nachfolgend das Haus Argenklamm, die Verantwortung trägt. Zum Zeichen seiner Dankbarkeit und als Anerkennung dieser hehren Pflichten, verpflichtet sich das Haus Argenklamm, Talfano von Altenberg binnen Jahr und Tag nach Eingehen des Traviabundes folgende Gratifikationen zu gewähren:
- Die Edlenmutter Yolande Irmegunde Travialieb von Argenklamm wird den Eheleuten für die Dauer des Traviabundes als Kammerzofe dienen. Zu deren Unterhalt wird das Haus Argenklamm eine Apanage in Höhe von einem Golddukaten monatlich zahlen. Diese Leistung ist für den jeweils vergangenen Götterlauf bis spätestens 30. Praios eines neuen Götterlaufs zu Händen der Eheleute zu entrichten.

Nota finalis
Dieser Vertrag ist unter der Zwölfe Segen geschlossen und soll uns mit Wort und Tat binden. Er wird von beiden Parteien und ihren Erben bis ins siebente Glied respektiert werden. Jegliche Abweichung oder Bruch dieses Vertrages wird als Verrat an der praiosgefälligen Ordnung betrachtet. Änderungen oder Anpassungen dieser heiligen Vereinbarung können nur durch gegenseitige, schriftliche Übereinkunft beider Parteien sowie unter Zeugen vorgenommen werden.


Gegeben und besiegelt in Anwesenheit des Zeugen Reto von Dachsgrün im Lichte des Herrn Praios, am vierzehnten Tage des Rahjamondes im Jahre 1046 BF.

Ulfried Tommeldan von Argenklamm, Edler von Kaltenklamm

Rondela von Altenberg