Opferschlucht

Opferschlucht

Durch die Baronie Wedengraben hat der Große Fluss die Opferschlucht zwischen den Massiven von Eisenwald und Ingrakuppen hindurch genagt. Gelegentlich wird die Opferschlucht auch mit dem Namen der Baronie, Wedengraben, bezeichnet, bzw. das Lehen ist nach der großen Klamm benannt.

Auf eine Strecke von über 50 Meilen gibt es weder Treidelpfad noch Anlegemöglichkeiten für die Flusschiffer, flussauf bleibt nur das schwierige Segeln, während flussab die Passage in weniger als einem halben Tag zu schaffen ist - wenn Wetter und Wasser dem Schiff hold sind. Es gibt übergenug Geschichten von Schiffen, die bei Nebel in die Opferschlucht einfuhren und niemals wieder gesehen wurden. Der Volksglaube verortet in der Opferschlucht eine Pforte in Flussvaters Reich, doch gibt es in der schmalen, extrem tiefen Passage viele Unterwasserfelsen, die schon so manchem ortsunkundigen Kapitän zum Verhängnis wurden. Selbst die erfahrensten Seebären nehmen darum zu beiden Seiten der Opferschlucht Lotsen an Bord.

Der Name selbst stammt entweder von den vielen Opfern, welche die Schlucht schon gefordert hat, oder von der Sitte der Schiffer, vor jeder Einfahrt in die Opferschlucht den Flussvater mit einem in die Fluten gegossenen Getränk und einem weiteren Opfer - oft Huhn oder Hase, häufig aber auch ein Ring oder sonstiges Kleinod - gnädig zu stimmen.