Blaue Pflugschar und steigender Rappe: Unterschied zwischen den Versionen

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Hlûdoald von Markartshof, Ritter im Dienste von Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte schritt eilends den langen Flur entlang. Gerade hatte er ein vertrauliches Gespräch mit dem  Vogt in dessen Arbeitszimmer. Noch immer konnte der schwarzhaarige Hüne nicht fassen was Dienstherr ihm eröffnet hatte. Der Dienstritter hatte sein Ziel erreicht und betrat die Wohnstätte seiner Familie im Dachgeschoss des Jagdschlosses. <br>
 
Hlûdoald von Markartshof, Ritter im Dienste von Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte schritt eilends den langen Flur entlang. Gerade hatte er ein vertrauliches Gespräch mit dem  Vogt in dessen Arbeitszimmer. Noch immer konnte der schwarzhaarige Hüne nicht fassen was Dienstherr ihm eröffnet hatte. Der Dienstritter hatte sein Ziel erreicht und betrat die Wohnstätte seiner Familie im Dachgeschoss des Jagdschlosses. <br>
 
Perainlind, ihre Mutter Perainhuld und seine Schwester Brintwina saßen am Tisch und waren mit Handarbeiten beschäftigt, die beiden Kinder hockten auf dem Boden und spielten. Seine Gemahlin blickte von ihrer Arbeit auf und sah ihn mit einer Mischung aus Neugier und Sorge an. „Ich habe  gehört Hochgeboren hat nach dir geschickt? Musst du wieder weg?“ Ihr Gemahl setzte eine sehr ernste Miene auf als er sie ansah um ihre Fragen zu beantworten. „Nun… ja ich komme gerade von seiner Hochgeboren. Ich werde gleich zu Beginn Firun aufbrechen müssen!“ Er blickte etwas betreten zur Seite „Und ich werde sehr, sehr lange weg sein, um genau zu sein….“ Er hielt inne und blickte einmal in die Runde. Zufrieden stelle er fest das ihn alle, sogar die Kinder mit großen Augen ansehen. Dann fuhr er endlich fort: „Ja um genau zu sein werde ich nur noch als Besucher hier her zurückkehren! Denn wir alle gehen von hier fort und werden ein neues Heim beziehen.“ Hlûdoald erzählte von seinem Gespräch bei Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte und das ihn dieser in Kürze mit einem Gut belehnen und zum Edlen ernennen würde. Man umarmte und herzte sich und feierte am Abend ein kleines Familienfest. <br> Die folgenden zwei Wochen vergingen fast zu schnell. Viele Vorbereitungen waren zu treffen, die Habseligkeiten zu verpacken, Besorgungen für die Reise zu erledigen und so viele Dinge mehr. Ehe man sich versah war ein frisch ernannter Edler zu Rappach auf seinem treuen Teschkaler Hengst an der Spitze eines kleinen Wagenzuges auf dem Weg über die Reichsstadt Eisenhuett und die Dörfer Bosboldenbruch und Rappenhag zu seinem neuen Wohnsitz dem Edlengut Rappach. Ihm folgte eine zweispännige Kutsche in der Perainlind, ihre Mutter Perainhuld, die beiden Kinder Peraingard und Hlûdohardt und Hlûdoald’s Schwester Brintwina saßen. Dahinter ein von zwei Kaltblütern gezogenes Fuhrwerk welches mit dem überschaubaren Besitz derer von Markartshof beladen war. Hinten, am Fuhrwerk angebunden liefen das schwere Schlachtross des Ritters und die Fuchsstute Perainlind’s. Als Nachhut ritt Waibel Praiophatius Dreyschwehrdt auf seinem Warunker Walach. Kutsche und Fuhrwerk waren jeweils mit einem Kutscher und einem Armbrustschützen besetzt. Der Vogt hatte großzügiger Weise die Gefährte samt Personal für den Umzug zur Verfügung gestellt. Man kam langsamer voran als erhofft da Firun, der Lehrer der Gelassenheit über Nacht seinen weißen Gruß geschickt hatte.<br>
 
Perainlind, ihre Mutter Perainhuld und seine Schwester Brintwina saßen am Tisch und waren mit Handarbeiten beschäftigt, die beiden Kinder hockten auf dem Boden und spielten. Seine Gemahlin blickte von ihrer Arbeit auf und sah ihn mit einer Mischung aus Neugier und Sorge an. „Ich habe  gehört Hochgeboren hat nach dir geschickt? Musst du wieder weg?“ Ihr Gemahl setzte eine sehr ernste Miene auf als er sie ansah um ihre Fragen zu beantworten. „Nun… ja ich komme gerade von seiner Hochgeboren. Ich werde gleich zu Beginn Firun aufbrechen müssen!“ Er blickte etwas betreten zur Seite „Und ich werde sehr, sehr lange weg sein, um genau zu sein….“ Er hielt inne und blickte einmal in die Runde. Zufrieden stelle er fest das ihn alle, sogar die Kinder mit großen Augen ansehen. Dann fuhr er endlich fort: „Ja um genau zu sein werde ich nur noch als Besucher hier her zurückkehren! Denn wir alle gehen von hier fort und werden ein neues Heim beziehen.“ Hlûdoald erzählte von seinem Gespräch bei Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte und das ihn dieser in Kürze mit einem Gut belehnen und zum Edlen ernennen würde. Man umarmte und herzte sich und feierte am Abend ein kleines Familienfest. <br> Die folgenden zwei Wochen vergingen fast zu schnell. Viele Vorbereitungen waren zu treffen, die Habseligkeiten zu verpacken, Besorgungen für die Reise zu erledigen und so viele Dinge mehr. Ehe man sich versah war ein frisch ernannter Edler zu Rappach auf seinem treuen Teschkaler Hengst an der Spitze eines kleinen Wagenzuges auf dem Weg über die Reichsstadt Eisenhuett und die Dörfer Bosboldenbruch und Rappenhag zu seinem neuen Wohnsitz dem Edlengut Rappach. Ihm folgte eine zweispännige Kutsche in der Perainlind, ihre Mutter Perainhuld, die beiden Kinder Peraingard und Hlûdohardt und Hlûdoald’s Schwester Brintwina saßen. Dahinter ein von zwei Kaltblütern gezogenes Fuhrwerk welches mit dem überschaubaren Besitz derer von Markartshof beladen war. Hinten, am Fuhrwerk angebunden liefen das schwere Schlachtross des Ritters und die Fuchsstute Perainlind’s. Als Nachhut ritt Waibel Praiophatius Dreyschwehrdt auf seinem Warunker Walach. Kutsche und Fuhrwerk waren jeweils mit einem Kutscher und einem Armbrustschützen besetzt. Der Vogt hatte großzügiger Weise die Gefährte samt Personal für den Umzug zur Verfügung gestellt. Man kam langsamer voran als erhofft da Firun, der Lehrer der Gelassenheit über Nacht seinen weißen Gruß geschickt hatte.<br>
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==Ankunft auf dem Gutshof Rappach==
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=== Ort ===
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Das [[Gut Rappach|Edlengut Rappach]]
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=== Zeit ===
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Firun1045 BF
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=== Personen ===
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[[Hlûdoald von Markartshof|Ritter Hlûdoald von Markartshof]], Familienoberhaupt des [[Haus Markartshof|Hauses Markartshof]], <br/> [[Perainlind von Markartshof]], Gemahlin des Ritters, <br/> [[Perainhuld Eichwalder]], Mutter von Perainlind, <br/> [[Peraingard von Markartshof|Peraingard]] (5 Götterläufe alt) und [[Hlûdohardt von Markartshof|Hlûdohardt]] (3 Götterläufe alt), die Kinder des Ritters und seiner Gemahlin, <br/> [[Brintwina von Markartshof]], Schwester von Hlûdoald,<br> Waibel [[Praiophatius Dreyschwehrdt]], erster Gefolgsmann Hlûdoalds,<br>Truchses Angrawenos  Schwatzrother, verwaltete im Auftrag von Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte das Edlengut Rappach.<br>
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=== Inhalt===
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Die Familie des Ritters Hlûdoald von Markartshof bezieht ihr neues Heim, den Gutshof Rappach.
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[[#Inhalt|(nach oben)]] <br>
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Zuerst hatte Hlûdoald überlegt, einen kleinen Umweg zum [[Edlengut Garstenborn|Gutshof]] seines [[Gerho Alban von Bittersteg|Schwertvaters]] einzulegen um ihm und seiner Familie seine Aufwartung zu machen. Letztendlich entscheid er sich aber dagegen, es wäre unhöflich mit einem ganzen Tross bei dem Ritter und künftigen Nachbarn einzufallen, zumal man wegen der fortgeschrittenen Tageszeit würde um Gastung bitten müssen. Besser war es ihm in ein oder zwei Tagen seine Aufwartung zu machen und dem Ritter und seiner Familie eine Einladung zum Besuch auf [[Gut Rappach]] zu überbringen.
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Der Anblick des Vierseithofes, oben auf dem Rappenkopf, im Volksmund auch Herrenhügel genannt war beeindruckend. Unten, von [[Dorf Rappenhag|Rappenhag]] und der Handelsstraße aus erweckte er den Eindruck einer kleinen Festung, nur dem aufmerksamen oder geschulten Auge fiel auf dass es weder Wehrmauern mit Zinnen, sondern nur Schieferdächer, noch Wachtürme oder gar einen Burgfried gab. Ein Karrenweg zweigte kurz hinter der Palisade von Rappenhag von der Handelsstraße ab. Der Karrenweg führt hauptsächlich in das [[Dorf Eschenhain]] und die dahinter gelegenen Weiler, nach gut zweihundert Schritt zweigte ein weiterer Karrenweg ab und begann stetig anzusteigen und sich den Rappenkopf zum Gut Rappach empor winden. Gut vierzig Höhenmeter müssen über drei Kehren bezwungen werden um das Plateau zu erreichen auf dem das Edlengut liegt.
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Obwohl die Praiosscheibe hoch am Himmel stand war es noch immer schneidend kalt als zur Praiosstunde die Reisegesellschaft den Gutshof erreichte. Zwei Reiter, die zweispännige Kutsche und das Fuhrwerk, welches von vier Kaltblütern gezogen wurde durchquerten das geöffnete Tor des Vierseithofes hinein in den Innenhof von Gut Rappach.
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Auf dem Gutshof wurden die Neuankömmling bereits erwartet.
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Ein großer, etwas dicklicher Mann mit spärlichem, ergrauten Haar schickte einige Burschen und Mägde los den Reisenden aus der Kutsche zu helfen, sich um die Pferde der Reiter zu kümmern und den Kutschern zur Hand zu gehen.
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Er ging auf den jüngeren und größeren der beiden Reiter zu.
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„Willkommen auf Gut Rappach, euer Wohlgeboren! Ich begrüße euch in eurem neuen Heim Ritter Hlûdoald von Markartshof!“
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Der Angesprochene schlug in die entgegen gehaltene Hand ein
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„Praios zum Gruß Truchsess  Schwatzrother, eine Freude euch persönlich kennenzulernen.“
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Der breitschultrige Ritter wandte sich zu einer jungen Dame um, die gefolgt von zwei Kindern und einer älteren Frau, von der Kutsche kommend hinzutraten.
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„Truchsess Schwatzrother, ich darf euch meine Gemahlin Perainlind vorstellen, ihre Mutter Perainhuld Eichwalder und meine beiden Kinder, Peraingard und Hlûdohardt!“ während Schwatzrother die beiden Damen mit Handkuss begrüßt knickste die fünfjährige Peraingard artig und der dreijährige Hlûdohardt versuchte sich mit einem ganz passablen Diener.
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„Euer Wohlgeboren, wenn ihr und die Euren mir bitte in den Saal folgen wollen. Es ist doch etwas ungemütlich hier draußen. Ich war so frei den Kamin ordentlich zu befeuern und eine kleine Stärkung und etwas zu Trinken vorzubereiten.“
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Hlûdoald zögerte kurz und ehe er etwas sagen konnte reagierte der Gutsverwalter.
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„Euer Wohlgeboren mögen versichert sein auch für euer Gefolge wird umgehend gesorgt. Für sie ist gleichwohl eine warme Stube und eine Stärkung vorbereitet.“
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Zufrieden und ebenso beeindruckt nickte er Schwatzrother zu und folgte ihm mitsamt seiner Familie ins Hauptgebäude.
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Die letzten acht Götterläufe hatte Angrawenos Schwatzrother das Lehen im Auftrag von Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte verwaltet, nach dem der Letzte aus dem Hause von Rappach ohne Erben verstorben war. Soweit Hlûdoald es bisher beurteilen konnte hatte der Truchsess seine Arbeit gut gemacht und das Lehen ordentlich geführt.
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Der Saal in den sie der grauhaarige Verwalter führte war gut eingeheizt und es war eine Wohltat die kalten Glieder wieder aufzuwärmen.
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Während sich die Markartshofer stärkten gab  Schwatzrother einen Überblick über Ortschaften, die wichtigsten Gewerke und Gutshöfe und natürlich die kleine Pferdezucht des Gutes.
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Hlûdoald nahm erfreut zur Kenntnis das es offenbar keine großen Probleme gab mit denen er sich schon gleich am Anfang würde herumschlagen müssen.

Version vom 1. Juli 2024, 19:54 Uhr


Blaue Pflugschar und steigender Rappe

Haus Markartshof und das Edlengut Rappach Eine Briefspielgeschichte von Rappach.

Ein Traum wird unverhofft wahr

Ort

Hof Gut Hasengras
Die Residenz des Vogtes Jast Godehard von Schleiffenröchte, das Schloss Hasenfeld nahe Dorf Altmauern.

Zeit

Hesinde 1045 BF

Personen

Ritter Hlûdoald von Markartshof, Familienoberhaupt des Hauses Markartshof,
Perainlind von Markartshof, Gemahlin des Ritters,
Perainhuld Eichwalder, Mutter von Perainlind,
Peraingard (5 Götterläufe alt) und Hlûdohardt (3 Götterläufe alt), die Kinder des Ritters und seiner Gemahlin,
Brintwina von Markartshof, Schwester von Hlûdoald,
Waibel Praiophatius Dreyschwehrdt, erster Gefolgsmann Hlûdoalds

Inhalt

Mitte Hesinde.1045 BF eröffnet Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte seinem getreuen Dienstritter das er ihn mit dem Edlengut Rappach belehnen wird.
(nach oben)

Hlûdoald von Markartshof, Ritter im Dienste von Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte schritt eilends den langen Flur entlang. Gerade hatte er ein vertrauliches Gespräch mit dem Vogt in dessen Arbeitszimmer. Noch immer konnte der schwarzhaarige Hüne nicht fassen was Dienstherr ihm eröffnet hatte. Der Dienstritter hatte sein Ziel erreicht und betrat die Wohnstätte seiner Familie im Dachgeschoss des Jagdschlosses.
Perainlind, ihre Mutter Perainhuld und seine Schwester Brintwina saßen am Tisch und waren mit Handarbeiten beschäftigt, die beiden Kinder hockten auf dem Boden und spielten. Seine Gemahlin blickte von ihrer Arbeit auf und sah ihn mit einer Mischung aus Neugier und Sorge an. „Ich habe gehört Hochgeboren hat nach dir geschickt? Musst du wieder weg?“ Ihr Gemahl setzte eine sehr ernste Miene auf als er sie ansah um ihre Fragen zu beantworten. „Nun… ja ich komme gerade von seiner Hochgeboren. Ich werde gleich zu Beginn Firun aufbrechen müssen!“ Er blickte etwas betreten zur Seite „Und ich werde sehr, sehr lange weg sein, um genau zu sein….“ Er hielt inne und blickte einmal in die Runde. Zufrieden stelle er fest das ihn alle, sogar die Kinder mit großen Augen ansehen. Dann fuhr er endlich fort: „Ja um genau zu sein werde ich nur noch als Besucher hier her zurückkehren! Denn wir alle gehen von hier fort und werden ein neues Heim beziehen.“ Hlûdoald erzählte von seinem Gespräch bei Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte und das ihn dieser in Kürze mit einem Gut belehnen und zum Edlen ernennen würde. Man umarmte und herzte sich und feierte am Abend ein kleines Familienfest.
Die folgenden zwei Wochen vergingen fast zu schnell. Viele Vorbereitungen waren zu treffen, die Habseligkeiten zu verpacken, Besorgungen für die Reise zu erledigen und so viele Dinge mehr. Ehe man sich versah war ein frisch ernannter Edler zu Rappach auf seinem treuen Teschkaler Hengst an der Spitze eines kleinen Wagenzuges auf dem Weg über die Reichsstadt Eisenhuett und die Dörfer Bosboldenbruch und Rappenhag zu seinem neuen Wohnsitz dem Edlengut Rappach. Ihm folgte eine zweispännige Kutsche in der Perainlind, ihre Mutter Perainhuld, die beiden Kinder Peraingard und Hlûdohardt und Hlûdoald’s Schwester Brintwina saßen. Dahinter ein von zwei Kaltblütern gezogenes Fuhrwerk welches mit dem überschaubaren Besitz derer von Markartshof beladen war. Hinten, am Fuhrwerk angebunden liefen das schwere Schlachtross des Ritters und die Fuchsstute Perainlind’s. Als Nachhut ritt Waibel Praiophatius Dreyschwehrdt auf seinem Warunker Walach. Kutsche und Fuhrwerk waren jeweils mit einem Kutscher und einem Armbrustschützen besetzt. Der Vogt hatte großzügiger Weise die Gefährte samt Personal für den Umzug zur Verfügung gestellt. Man kam langsamer voran als erhofft da Firun, der Lehrer der Gelassenheit über Nacht seinen weißen Gruß geschickt hatte.

Ankunft auf dem Gutshof Rappach

Ort

Das Edlengut Rappach

Zeit

Firun1045 BF

Personen

Ritter Hlûdoald von Markartshof, Familienoberhaupt des Hauses Markartshof,
Perainlind von Markartshof, Gemahlin des Ritters,
Perainhuld Eichwalder, Mutter von Perainlind,
Peraingard (5 Götterläufe alt) und Hlûdohardt (3 Götterläufe alt), die Kinder des Ritters und seiner Gemahlin,
Brintwina von Markartshof, Schwester von Hlûdoald,
Waibel Praiophatius Dreyschwehrdt, erster Gefolgsmann Hlûdoalds,
Truchses Angrawenos Schwatzrother, verwaltete im Auftrag von Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte das Edlengut Rappach.

Inhalt

Die Familie des Ritters Hlûdoald von Markartshof bezieht ihr neues Heim, den Gutshof Rappach.
(nach oben)

Zuerst hatte Hlûdoald überlegt, einen kleinen Umweg zum Gutshof seines Schwertvaters einzulegen um ihm und seiner Familie seine Aufwartung zu machen. Letztendlich entscheid er sich aber dagegen, es wäre unhöflich mit einem ganzen Tross bei dem Ritter und künftigen Nachbarn einzufallen, zumal man wegen der fortgeschrittenen Tageszeit würde um Gastung bitten müssen. Besser war es ihm in ein oder zwei Tagen seine Aufwartung zu machen und dem Ritter und seiner Familie eine Einladung zum Besuch auf Edlengut Rappach zu überbringen. Der Anblick des Vierseithofes, oben auf dem Rappenkopf, im Volksmund auch Herrenhügel genannt war beeindruckend. Unten, von Rappenhag und der Handelsstraße aus erweckte er den Eindruck einer kleinen Festung, nur dem aufmerksamen oder geschulten Auge fiel auf dass es weder Wehrmauern mit Zinnen, sondern nur Schieferdächer, noch Wachtürme oder gar einen Burgfried gab. Ein Karrenweg zweigte kurz hinter der Palisade von Rappenhag von der Handelsstraße ab. Der Karrenweg führt hauptsächlich in das Dorf Eschenhain und die dahinter gelegenen Weiler, nach gut zweihundert Schritt zweigte ein weiterer Karrenweg ab und begann stetig anzusteigen und sich den Rappenkopf zum Gut Rappach empor winden. Gut vierzig Höhenmeter müssen über drei Kehren bezwungen werden um das Plateau zu erreichen auf dem das Edlengut liegt. Obwohl die Praiosscheibe hoch am Himmel stand war es noch immer schneidend kalt als zur Praiosstunde die Reisegesellschaft den Gutshof erreichte. Zwei Reiter, die zweispännige Kutsche und das Fuhrwerk, welches von vier Kaltblütern gezogen wurde durchquerten das geöffnete Tor des Vierseithofes hinein in den Innenhof von Gut Rappach. Auf dem Gutshof wurden die Neuankömmling bereits erwartet. Ein großer, etwas dicklicher Mann mit spärlichem, ergrauten Haar schickte einige Burschen und Mägde los den Reisenden aus der Kutsche zu helfen, sich um die Pferde der Reiter zu kümmern und den Kutschern zur Hand zu gehen. Er ging auf den jüngeren und größeren der beiden Reiter zu. „Willkommen auf Gut Rappach, euer Wohlgeboren! Ich begrüße euch in eurem neuen Heim Ritter Hlûdoald von Markartshof!“ Der Angesprochene schlug in die entgegen gehaltene Hand ein „Praios zum Gruß Truchsess Schwatzrother, eine Freude euch persönlich kennenzulernen.“ Der breitschultrige Ritter wandte sich zu einer jungen Dame um, die gefolgt von zwei Kindern und einer älteren Frau, von der Kutsche kommend hinzutraten. „Truchsess Schwatzrother, ich darf euch meine Gemahlin Perainlind vorstellen, ihre Mutter Perainhuld Eichwalder und meine beiden Kinder, Peraingard und Hlûdohardt!“ während Schwatzrother die beiden Damen mit Handkuss begrüßt knickste die fünfjährige Peraingard artig und der dreijährige Hlûdohardt versuchte sich mit einem ganz passablen Diener. „Euer Wohlgeboren, wenn ihr und die Euren mir bitte in den Saal folgen wollen. Es ist doch etwas ungemütlich hier draußen. Ich war so frei den Kamin ordentlich zu befeuern und eine kleine Stärkung und etwas zu Trinken vorzubereiten.“ Hlûdoald zögerte kurz und ehe er etwas sagen konnte reagierte der Gutsverwalter. „Euer Wohlgeboren mögen versichert sein auch für euer Gefolge wird umgehend gesorgt. Für sie ist gleichwohl eine warme Stube und eine Stärkung vorbereitet.“ Zufrieden und ebenso beeindruckt nickte er Schwatzrother zu und folgte ihm mitsamt seiner Familie ins Hauptgebäude. Die letzten acht Götterläufe hatte Angrawenos Schwatzrother das Lehen im Auftrag von Vogt Jast Godehard von Schleiffenröchte verwaltet, nach dem der Letzte aus dem Hause von Rappach ohne Erben verstorben war. Soweit Hlûdoald es bisher beurteilen konnte hatte der Truchsess seine Arbeit gut gemacht und das Lehen ordentlich geführt. Der Saal in den sie der grauhaarige Verwalter führte war gut eingeheizt und es war eine Wohltat die kalten Glieder wieder aufzuwärmen. Während sich die Markartshofer stärkten gab Schwatzrother einen Überblick über Ortschaften, die wichtigsten Gewerke und Gutshöfe und natürlich die kleine Pferdezucht des Gutes. Hlûdoald nahm erfreut zur Kenntnis das es offenbar keine großen Probleme gab mit denen er sich schon gleich am Anfang würde herumschlagen müssen.