Kaltensteiner Hochzeiten


Überblick

Inhalt

Zeit: 11. Praios 1047
Ort: Wehrhof Kaltenstein

Ulfried von Argenklamm, der Edle von Kaltenklamm feiert in Kaltenstein den Traviabund mit Pralinda von Dachsgrün.
Zugleich heiratet Gunhild, die Schwester des Edlen, Talfano von Altenberg.

Teilnehmer

Traviapaare:



Familien:



  • Reto von Dachsgrün - Vater Pralindas, Ritter
  • Praiosilvia von Dachsgrün - Schwester Pralindas, Richterin
  • Praiolore von Dachsgrün - Schwester Pralindas, Praiosgeweihte
  • Praiotina von Dachsgrün - Schwester Pralindas, Rechtsgelehrte


weitere Gäste:

Das Hochzeitsfest

Der 11. PRAios des Jahres 1047 nach Bosparans Fall war ein sonniger Tag. Das Praiosmal lächelte über der Kaltensteiner Festwiese nahe der Fronmühle und kaum ein Wölkchen war am Himmel zu entdecken. Zur Nachmittagsstunde würde es sicher wieder drückend heiß werden, da dann zumeist auch der kühle Luftzug, der vom Kosch kommend durch das Tal der Kalte zog, verebbte.
Im Gegensatz zu den Lechminsfesten der vergangenen Jahre war heuer der Platz besonders reich geschmückt und es standen drei zusätzliche, lange Tafeln auf der Wiese, die mit bunten Blumengestecken und gebleichten Leinendecken verziert waren.
An einer dieser Tafeln, nämlich jener, die am Kopfende stand, saßen der Edle mit seiner hübschen Braut zur Linken und seinem neuen Schwager, nebst dessen Gattin, zur Rechten. An den beiden übrigen Tafeln fanden sich die Familien derer von Altenberg und von Dachsgrün ein, sowie alle übrigen geladenen Gäste.
Lediglich einer der Plätze blieb frei, denn der Bruder der Baronin und Jagdmeister der Baronie, Helmbrecht von Schnakensee, verweilte nur kurz, machte seine Aufwartung, überreichte die Glückwünsche seiner Schwester zum Traviabund ihres Vasallen und stapfte dann - ohne von den ihm dargebotenen Leckereien zu kosten - wieder von dannen.
Vom einfachen Volk, das sich rings umher an den einfachen Tischen und Bänken einfand, wurde die Hochzeitsgesellschaft mit einer Mischung aus Neugier und Bewunderung beobachtet. Solch eine hohe Gesellschaft fand sich im kleinen und abgelegenen Kaltenstein schließlich seit Menschengedenken nicht mehr ein.
Da der Edle selbst nicht als knauserig gelten wollte, hatte er ein halbes Dutzend Fässer des Eisbühler Kellerbräus aus dem Nachbargut geordert, welches er zur Feier des Tages an seine Untergebenen ausschenken ließ.
Doch auch die Hochzeitsgäste wurden standesgemäß bewirtet. Sauerampfersuppe, Wildschweinbraten, Bärenschinken und zwei ganze Spanferkel sorgten neben süßen Rüben, gefüllten Krautwickeln und Apfelkuchen dafür, dass keiner der Gäste hungrig bleiben musste.
Kurz: Die Stimmung bei Adel und Volk war gleichermaßen prächtig!

Die Trauungszeremonie für beide Paare wurde von der Praiosgeweihten Ringard von Falkenhaupt, der neuen Hofkaplanin der Baronin, persönlich durchgeführt, was insbesondere beim Edlen selbst für eine stolzgeschwellte Brust sorgte. Hier ein Auszug aus Ihrer Rede:

„Edle Anwesende, geliebte Kinder des Lichts –

An diesem Tag segnet uns der Herr Praios mit seinem klarsten Strahl. Nicht, weil keine Wolke am Himmel steht, sondern weil in den Herzen zweier Menschen heute das Licht der Wahrheit, der Verantwortung und der Liebe aufstrahlt. Und das, so will es der Götterfürst, ist heller als jeder Sonnenschein.

Ulfried Tommeldan von Argenklamm – dir ward früh Last und Bürde auf die Schultern gelegt. Doch hast du sie getragen mit Anstand, mit Ernst und mit einem offenen Blick für Recht und Ordnung. Du hast gelernt, dass Führung nicht in Härte liegt, sondern in Klarheit. Dass Wahrhaftigkeit auch Demut kennt.

Und du, Pralinda Veriya – auch dir ist das Leben nicht leicht gefallen. Doch hast du nie nach Gnade gerufen, sondern bist in Stille gewachsen. Du siehst nicht mit den Augen – doch du erkennst mit dem Herzen, was viele nicht begreifen: dass Licht nicht nur von außen kommt, sondern auch in uns leuchten kann.

Heute führt euch Travia zusammen. Doch ich sage: Auch Praios schaut auf euch. Denn in eurer Verbindung liegt Wahrhaftigkeit, gegenseitiger Respekt und der Wille zum Dienst – füreinander, für die Gemeinschaft, für die Ordnung der Zwölfe.

Möge euer Bund ein Haus werden, das nicht nur Feuer und Tisch teilt, sondern auch Ziel und Geist. Möge eure Ehe eine Fackel sein – klein, aber stetig brennend – die auch in dunklen Zeiten ein Zeichen bleibt: für Treue, Mut und göttergefällige Eintracht.

Im Namen Praios, des Lichten, und im Blickfeld der Zwölfe, sei euer Bund gesegnet. So sei es.“

Als sich die Feiergesellschaft des abends auflöste und ihr ihre Unterkünfte begab (der Edle hatte eigens das große Blockhaus im Ort, in dem die meisten Mägde und Knechte wohnten, räumen und reinigen lassen), wirkte Ulfried von Argenklamm äußerst Zufrieden. Und als könne er sein Glück selbst nicht fassen, sind von ihm folgende Worte überliefert:

“Die schönste und vermutlich auch klügste Frau auf dem weiten Dere-Rund hat heute vor den Göttern erklärt, ihr Leben mit mir teilen zu wollen. Nichts könnte mich glücklicher machen!”
Ulfried von Argenklamm (kurz vor dem Ende der Feierlichkeiten)

Doch auch Meinungen anderer Gäste waren zu vernehmen:

“Ist’s hier nicht schön? Ich werde Kaltenstein vermissen.”
Gunhild von Altenberg (mit traurigem Blick auf die umliegende Natur)

“Habt’s ihr schon von dem krustigen Apfelkuchen probiert? Müsst’s machen, haben wir uns ganz neu ausgedacht für die Hochzeitsfeier!”
Praiolind von Niedersprötzingen (zu nahezu jedem Gast auf der Feier)

“Ist ein Krüppel und heiratet eine Blinde. Wie soll das schon enden?”
Helmbrecht von Schnakensee (zu sich selbst murmelnd auf dem Weg zurück nach Schnakensee)

“Tut mir leid, aber ich muss bereits aufbrechen. Meine Anwesenheit ist auch in Kranick erforderlich.”
Aureliana von Argenklamm (am frühen Nachmittag)

“Ein schönes Fest, vor allem aber eine gute Gelegenheit um die Nachbarn etwas besser kennenzulernen. Vielleicht sollte ich die anderen Höfe auch einmal besuchen…”
Zadrada von Richtwald (kurz vor der Abreise)

“Wie kann man sich nur an derart vielen Nichtigkeiten reiben? Jetzt verstehe ich auch, wieso Basin bei all seinen Kontakten hier in Schnakensee nur Verbindungen zum Baronshof unterhält.”
Zadrada von Richtwald (kurz vor der Abreise)

“O holde Liebe, zart und rein,
Gekleidet hier in Worte fein.
Ein Paar, so innig, Hand in Hand,
Der Liebe Feuer hell entbrannt.

Ihr Herz, es schlägt im Gleichklang sacht,
In stiller Nacht, in Praios Pracht.
Die Zeit verweilt, das Glück erblüht,
Ein fester Bund, der ewig glüht.

O Augen, hell wie Sternenlicht,
Verloren sich im Angesicht.
Ein Lächeln zart, ein flüsternd Wort,
Verschmilzt die Seelen, jagt Leid fort.

Sie tanzet leicht im Reigen her,
Als ob kein Leid die Welt beschwer’.
Die Vögel singen Lobgesang,
Die Liebe währt so tief und lang.

O edle Herzen, stark und klar,
Ertränkt in Liebe, wunderbar.
Vereinzelt nur zwei Seelen bloß,
Doch nun vereint unendlich groß.”
Rondrik von Eberbach (während der Feierlichkeiten)

“Die Narbe hier? Das ist eine lange Geschichte. Aber spannend ist sie ebenso. Also, holt Euch einen Becher, füllt ihn bis oben hin mit Bier und setzt Euch zu mir.”
Balther von Eberbach (angesprochen auf seine Narbe)

“Möge Travia segnendes Auge immer auf dir und deiner reizenden Frau liegen, mein Lieber. Ich wünsche dir eine ebenso harmonische und erfüllende Ehe, wie die Götter mir sie geschenkt haben.”
Fulco von Kranickteich zum Bräutigam nach der Trauung (den jungen Mann unrondrianisch umarmend)

“Und das ist der Bruder einer Baronin?”
Mafalda von Kranickteich flüsternd und mit erstaunten Gesichtsausdruck zu ihrem Bruder (über Helmbrecht von Schnakensee)

“Wie macht sich Vitald. Macht er unserer Familie Ehre?”
Fulco von Kranickteich zu Irminella von Eberbach (sich nach dem Ausbildungsstand seines jüngsten erkundigend)

“Dein Bruder macht sich gut, er ist sehr strebsam und aufgeweckt. Seine Art erinnert mich an meine Zwillinge”
Fulco von Krancikteich (schmunzelnd zu Ulfried im Gespräch über seinen Bruder/Fulcos Pagen)