Der Spiegel der eigenen Seele: Einander im Gespräch begegnen

Ein Werk des Autoren Rahjaehr, erschienen im Rahja 1046 BF

Vorwort

Bevor ich der geneigten Leserschaft das erste von vielen Gesprächen, die ich mit Fug und Recht allesamt als lustig, spannend, intellektuell oder alles davon zugleich bezeichnen darf, möchte ich mich dem, zugegeben sperrigen, Titel dieser Sammlung von Unterredungen widmen.

"Der Spiegel der Seele", ein Titel so tiefschürfend wie hochtrabend so vorausweisend wie nichtssagend – und doch ausgesprochen passend, will ich meinen! Denn ist eine Unterhaltung nicht immer auch ein Stückweit ein Akt der Selbstoffenbarung? Im gemeinsamen Diskurs präsentieren sich die Gesprächspartner auf vielschichtige Weise. Haltungen, Meinungen, Ideen und Lebensphilosophien lassen sich oftmals genauso erkennen wie Ängste, Unzulänglichkeiten, Abneigungen und Aberglauben. Die Liste wäre schier endlos erweiterbar durch beispielweise persönliche Eigenschaften, Wünsche und Sehnsüchte.
Ein guter Gesprächspartner entdeckt einem Forscher gleich all diese Dinge, legt sie manchmal beabsichtigt, manches Mal unbeabsichtigt frei. Was aber immer geschieht ist, dass besagte Dinge zu Tage treten. Und wenn nun derjenige, dem all diese Wünsche, Ängste, Meinungen, Ideen und Sehnsüchte gehören, genau hinsieht, dann erkennt er, dass er im Gespräch über sich selbst hinausweist und zu etwas neuem wird – zum Spiegel der eigenen Seele.

Einander begegnen: Die Geschichten

I. Eine Studie in rötlichbraun