Brief an Irmin

Gratenfels, 12. Efferd 1047


Werte Irmin,

ich schreibe dir und sende gleichzeitig herzlichst Grüße aus dem entfernt gelegenen Gratenfels. Ein wahrlich beeindruckender Ort!

Ich habe mein Versprechen dir gegenüber eingelöst und bin, seit ich Anfang Rondra aufbrach, die Reichsstraße Richtung Norden entlang gereist und habe an etlichen Edlenhöfen, Junkerntümern, Baronshäusern und weiteren Adelstüren meine Absicht zur Heirat kundgetan, als auch Einladungen zur Feierlichkeit meines 30. Tsatages ausgesprochen. Ich hoffe, liebe Irmin, dass deine Seele nun Frieden findet und du dem Abschluss des geleisteten Schwurs gegenüber meiner Mutter damit näher kommst.

Ich sage dir aber bereits jetzt, dass die letzte Entscheidung zu einem Traviabund ganz in meinen Händen liegt und ich meinem Herzen statt deiner Vernunft begründeten Argumente folgen werde.

Wie auch immer - die Planungen zu den Festlichkeiten meiner Tsafeier können als dann intensiviert werden.
Mir sind auf der Reise einige Dinge begegnet, die ich mir für mein Ehrenfest auch wünschen würde. Ich erzähle dir genaueres, wenn ich wieder zu Hause bin.

Allerdings werde ich wohl erst in der zweiten Hälfte des Travia Mondes heimkommen. Nach einer recht wichtigen Mission für den Landgrafen von Gratenfels, seine Hochwohlgeboren Alrik Custodias-Greifax, werde ich noch die Feierlichkeiten zum Tsafest des Herzogs abwarten, ehe ich die lange Reise nach Hause antrete. Mir wurde zusammen mit zwei Wegbegleitern eine wichtige, repräsentative Aufgabe des Hauses Greifax übertragen. Und weil ich deine bohrende Neugier kenne, aber über die Mission für den Grafen Stillschweigen gelobt habe: FRAGE MICH ALSO NICHT, WENN ICH WIEDER DAHEIM BIN!

Ich kann nur so viel sagen, dass es eine Reise mit sehr interessanten Begegnungen war und man das Wasser in manchen Landstrichen der nordgratenfelser Region mit Vorsicht genießen sollte. Außerdem gibt es hier sehr (ge)wichtige Dienerinnen des himmlischen Schmiedes.

Sei gewiss, dass ich hier gut untergebracht und versorgt bin und richte Fredo einen lieben Gruß aus. Ich hoffe, Vater geht es soweit gut und er belastet euer Nervenkostüm nicht allzu sehr. Auch ihn kannst du schön grüßen, sofern er sich an mich erinnert. Ich bete zur gütigen Mutter Peraine, dass sie Vater Linderung und Gesundheit schenken möge.

Den Segen der Zwölfe mit dir,
in lieber Verbundenheit


Isavena


Brief der Junkerin zu Knechtstett an ihre Zofe im Jahre 1047 BF